Folgende Datierungshilfen sind nützlich, wenn es um das Datieren von Sammelobjekten geht:
Handel
- Der Strichcode (EAN – European Article Number) wurde 1976 in Europa eingeführt. Artikel mit EAN-Code können daher nicht älter als 1976 sein. Das Länder-Präfix gibt außerdem Hinweise auf das Inverkehrbringungsland einer Handelsware. Mehr über EAN-Codes…
- Das Label „Made in Germany“ wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Schutz vor vermeintlich billiger und minderwertiger Importware in Großbritannien erfunden. Ausschlaggebend war der Merchandise Marks Act vom 23. August 1887. „Made in West-Germany“ und „Made in GDR“ kamen erst mit der Anerkennung der DDR als eigenständiger Staat auf. Verbindlich für alle DDR Exportartikel wurde die Bezeichnung erst mit der Ministerratsverordnung vom 7. Mai 1970. Vorher wurde einheitlich „Made in Germany“ verwendet, wie auch wieder nach der Wiedervereinigung 1990.
Währung
- Die Deutsche Mark (DM) wurde am 21.06.1948 in den westlichen Besatzungszonen, also in den Ländern Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden, Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern und Bayern eingeführt und war dort von da an alleiniges Zahlungsmittel. Sie löste die Reichsmark und die Rentenmark als Zahlungsmittel ab. Ab dem 1. Juli 1990 trat die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion inkraft und die Deutsche Mark wurde auch in der DDR zum Zahlungsmittel. Ab dem 1. Januar 2002 löste der Euro die D-Mark als Bar-Zahlungsmittel ab. Sammelobjekte, deren Preise in DM angegeben sind, sind zwischen 1948 und 2001 für die alten Bundesländer bzw. zwischen 1990 und 2001 für die neuen Bundesländer zu datieren.
Postbereiche
- Die Einführung der fünfstelligen PLZ erfolgte zum 1. Juli 1993. Gelegentlich sind neben Marken auch der Stammsitz mit PLZ vermerkt oder aus Begleitschreiben ergibt sich die PLZ des Herstellers
- Die Berliner Postbezirke C, O, SO, S, SW, W, NW, N, NO (steht für Zentral + Himmelsrichtungen) existierten zwischen 1862 und 1920
Rechtsarchive
- Wenn die Firma bekannt ist, welcher Hersteller oder Vertriebsgesellschaft war, kann eine Online-Recherche im Handelsregister hilfreich sein, um etwaige Eckdaten der Gründung, Umbenennung oder Auflösung zu ermitteln.
- Für eingetragene Marken und Patente kann man in der Online-Datenbank des DPMA recherchieren, um deren Eintragedatum herauszufinden.
Schriften & Schreibung
- Sütterlin ist eine im Jahr 1911 im Auftrag des preußischen Kultur- und Schulministeriums von Ludwig Sütterlin entwickelte Ausgangsschrift für das Erlernen von Schreibschrift in der Schule. 1915 wurde die Schrift in Preußen und 1935 im Deutschen Reich Teil des Lehrplans. Mit Rundschreiben vom 1. September 1941 wurde das Lehren von Kurrentschrift im Schulunterricht zugunsten der Deutschen Normalschrift untersagt. Schriftstücke und Werbemittel mit Sütterlinschrift sind in der Regel nicht später als auf die frühen 50er Jahre zu datieren.
- 1996 trat die neue deutsche Rechtschreibung in Kraft. Werbemittel und Bücher in alter Rechtschreibung sind trotz Übergangsfristen daher regelmäßig davor zu datieren.
Materialien
- Plastikspielzeuge kamen nach dem zweiten Weltkrieg auf und verbreiteten sich ab da schnell.
Technologie
Audio / Tonträger
- Schellackplatten: 1896 bis ca. 1940er (USA), 1958 (DE), 1960er (Europa)
- Vinylplatten: Erste Serienproduktionen ab ca. 1940er bis ca. 1980er Jahre (z.B. 7-Zoll-Vinyl-Schallplatte ab 1949), danach stark rückläufig, Revival ab 2010
- Audiokassetten: ab 1963
- CDs: Mitte der 1990er Jahre
Video / Bild- und Tonträger
- BetaMax
- VHS
- SuperVHS
- DVDs:
- HDDVDs:
- BluRays:
Speichermedien / Datenträger
- Datenkassetten: Ende 1970er bis Ende 1980er
- Zoll Disketten:
- Zoll Disketten:
- CD-ROMs:
- CD-ROMs Rewritable:
- DVD-ROMs: