Ein EAN-Code ist eine eindeutige Kennzeichnung, die zur Identifizierung von Produkten verwendet wird. Es ist ein Strichcode, der auf den meisten Handelswaren und Produkten zu finden ist und der von Kassensystemen oder Warenlesegeräten gelesen werden kann. Der EAN-Code besteht aus einer Reihe von Zahlen und Strichen und enthält eindeutige Informationen über das Produkt wie eine Länder und Herstellerkennung, sowie eine Produktnummer. Die European Article Number, kurz EAN wurde 1976 in Europa eingeführt. Artikel mit EAN-Code können daher nicht älter als 1976 sein. Das Länder-Präfix gibt außerdem Hinweise auf das Registrierungsland einer Handelsware. Mit der GTIN (Global Trade Identification Number) gibt es mittlerweile ein Nachfolgesystem, das allerdings im Geschäftsverkehr weiterhin den Namen EAN trägt und auf dem System aufbaut. EAN-Nummern können 13 oder 8 Zeichen lang sein, wobei auf die kürzere Variante zurückgegriffen wird, wenn der EAN-Code aufgrund der Artikelmaße andernfalls zu viel Platz einnehmen würde – beispielsweise bei Süßwaren.
Was kann man aus dem EAN-Code herauslesen?
Jeder EAN-13 Code besteht aus vier Abschnitten, von denen drei Angaben zu Herkunft und Produkt enthalten.
- Der erste Abschnitt (Ländercode): Die ersten drei Ziffern des EAN-Codes repräsentieren den Ländercode. Jedes Land hat einen eindeutigen Code, der von der EAN-Organisation zugewiesen wird. Dieser Code identifiziert das Ursprungsland des Produkts und ist für den globalen Handel von Bedeutung.
- Der zweite Abschnitt (Herstellercode): Die nächsten vier Ziffern des EAN-Codes bilden den Herstellercode. Dieser Code wird vom Unternehmen oder Hersteller des Produkts vergeben. Er identifiziert das Unternehmen eindeutig und ermöglicht es, den Hersteller des Produkts zu bestimmen.
- Der dritte Abschnitt (Produktcode): Die darauf folgenden fünf Ziffern bilden den Produktcode. Dieser Code wird vom Hersteller vergeben und identifiziert das spezifische Produkt. Jedes Produkt einer bestimmten Art hat einen eindeutigen Produktcode, der zur genauen Identifizierung und Verfolgung des Produkts verwendet wird.
- Die letzte Ziffer ist eine technische Prüfziffer für den Scanner.
EAN Ländercodes
Jedes teilnehmende Land hat seine eigene Codenummer, die zwei- bis dreistellig ist. Die in Deutschland relevantesten EAN-Präfixe sind:
DACH-Raum
- 400 bis 440: Deutschland
- 90 bis 91: Österreich
- 76: Schweiz und Liechtenstein
Europäisches Ausland
- 50: Vereinigtes Königreich
- 30 bis 37: Frankreich
- 54: Belgien und Luxemburg
- 560: Portugal
- 590: Polen
- 80 bis 83: Italien
- 84: Spanien
- 869: Türkei
- 87: Niederlande
Weltweit
- 00 bis 13: USA und Kanada
- 93: Australien
- 471: Taiwan
- 489: Honkong
- 45 und 49: Japan
- 690 bis 693: China
Davon abweichend gibt es gesonderte Nummernkreise – nämlich für interne Nummernvergaben (z.B. in Warenwirtschaft und Kassensystem eines Händlers) die 20 bis 29, sowie für Zeitschriften (Periodika) die 977 und für Bücher (ISBN) die 978 bis 979.
Herstellerodes
Zur Ermittlung eines Herstellers kann die GTIN-Suche auf gs1.org verwendet werden. Dabei handelt es sich um die Website der offiziellen Vergabestelle GS1, Nachfolgerin des EAN·UCC.
Produktcodes
Jedes Produkt eines Herstellers benötigt eine eigene Artikelnummer. Diese muss gesondert für unterschiedliche Artikelvarianten vergeben werden – z.B. ein Radio in verschiedenen Farben, ein Stofftier in verschiedenen Größen oder eine CD mit und ohne Bonustrack, da es sich um unterschiedliche Produkte handelt.
Errechnung der Prüfziffer
Die letzte Ziffer des EAN-Codes ist lediglich eine Prüfziffer, die sich aus der gewichteten Quersumme der vorangegangenen Zahlen ergibt. Sie dient der Fehlererkennung und stellt sicher, dass der Code korrekt eingegeben oder gelesen und interpretiert wird. Die Prüfziffer wird anhand der vorherigen Ziffern berechnet und ermöglicht es, Fehler im Code zu erkennen und zu korrigieren.
Beispiel-EAN-Code: 400 5556 01513 9
- Bestandteile: Land Deutschland (400), Hersteller Ravensburger (5556), Artikel Börsenspiel (01513), Prüfziffer (9)
- Ohne Prüfzimmer immer abwechselnd von hinten nach vorne mit Faktor 3 und Faktor 1 malnehmen: 3*3=9, 1*1=1, 5*3=15, 1*1=1, 0*3=0, … usw.
- Daraus die Summe bilden: 9+1+15+1+… = 71. Dies ist die gewichtete Quersumme des EAN-Codes.
- Differenz beim Aufrunden zur vollen Zehnerstelle: 80 – 71 = 9. Dies ist die Prüfziffer.
Wird nun ein falscher Code, bei dem die Prüfziffer nicht 9 ergibt, festgestellt, wirft das System eine Fehlermeldung aus.