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Lurchi im Stuttgarter Flughafenmagazin Flugblatt

Der Flughafen Stuttgart (früher: „Stuttgart-Echterdingen“) kann wohl als der Heimatflughafen der lange in Kornwestheim ansässig gewesenen Salamander AG und ihres Werbehelden Lurchi angesehen werden. Vom STR dürfte so manche Geschäftsdelegation der Schuhfabrikanten gestartet und so mancher Unterhändler des Schuheinkaufs gelandet sein. Der 1936 eröffnete Verkehrsflughafen ist der größte Flughafen Baden-Württembergs und Dreh- und Angelpunkt des Flugverkehrs in der Region. Seit einigen Jahrzehnten bereits informiert das „Flugblatt“ als Airport-Magazin des Flughafens Stuttgart Reisende und Luftfahrtinteressierte über den Flughafen Stuttgart und die Welt der Luftfahrt. Das Magazin mit einer aktuellen Auflage von 50.000 Stück erscheint viermal im Jahr und bietet eine bunte Mischung aus Reportagen, Interviews, Reisetipps und Hintergrundberichten. Im Jahr 2001, kurz nach dem Relaunch der Lurchifiguren, besuchte Flugblatt das Salamander-Werk in Kornwestheim, wodurch das Heft zum Lurchi-Sammelobjekt wurde.


Lurchi-Übersicht | Lurchi Figuren | Lurchi Hörspiele


Bereits seit über 30 Jahren stellt „Flugblatt“ regelmäßig Unternehmen vor, die in einem Bezug zu dem Airport stehen, sei es durch den Standort Raum Stuttgart und Baden-Württemberg, historische oder wirtschaftliche Verbindungen. So wurden neben Salamander bereits Breuninger (Heft 2/98), Ritter Sport (Heft 1/97), Hewlett-Packard (Heft 3/99), Reiseführer Baedecker (Heft 3/00), die Stihl Motorsäge (2/00), Kodak (2/02) oder eine Sektkellerei vorgestellt. Auch über mit dem Flughafen verbundene Unternehmen wie den Parkservice oder die Geschäfte im Terminal, bauliche Veränderungen, neue Flugzeugtypen, Airlines oder betriebsinterne Feiern wurde in verschiedenen Formaten immer wieder berichtet.

Das Flugblatt zu Gast bei Salamander

In Heft 3 aus dem Jahr 2001 widmete sich das Flugblatt-Magazin dem Traditionsunternehmen Salamander aus Kornwestheim, das zu diesem Zeitpunkt noch über ein Netzwerk aus 232 Filialen verfügte. Unter dem Titel „Salamander: Erfolg auf leisen Sohlen“ porträtierte das Magazin die Unternehmensgeschichte von der Schuhmachermerkstatt Jakob Sigles im Jahr 1885 bis hin zum mehrspartigen Unternehmenskonzern rund um Schuhe und Leder auf der einen und Industrieprodukte sowie Service auf der anderen Seite. Zum Zeitpunkt des Portraits stellt Salamander sieben Millionen Paar Schuhe her und führt neben den Marken Salamander und Lurchi auch noch Betty Barclay, Sioux, Apollo und Yellomiles, letzteres eine Schuh-Eigenmarke, die aus dem Aufkauf durch den Stromanbieter EnBW in Kooperation mit dessen Marke Yello entstanden ist.

Die Salamander Vorstandssprecher Daniel Reinhard und Wolfgang E. Müller äußern sich auch, warum der Flughafen Stuttgart für sie so ein großer Standort-Vorteil ist. Die Flexibilität und Erreichbarkeit empfinden sie als wichtiges Kriterium für ihr vielseitiges Unternehmen und der Flughafen mache auch die „Ländergesellschaften, ausländischen Produktionsstandorte, Partnerbetriebe und Lieferanten optimal per Flug erreichbar“. 2001 sind das vor allem die Werke in Ungarn und Portugal. Den Bekanntheitsgrad Salamanders gibt das Magazin mit 93 Prozent an. Das erstaunt, da Salamander intern im Rahmen des Relaunches im Jahr 2000 in internen Promotion-Materialien eine Markenbekanntheit von lediglich 37 Prozent angegeben hatte (Vgl. Salamander 2000). Die Wahrheit dürfte wohl irgendwo dazwischen liegen. Dass sich bereits die Aussicht auf noch viele weitere Geschäftsreisen der Kornwestheimer ergeben hat, verrät das Magazin ebenso. Im Rahmen eines Joint Ventures sollte in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Filialkette entstehen, die bis zum Jahr 2003 auf 15 Geschäfte anwachsen sollte.

Schließlich beleuchtet der Artikel auch die Unternehmenssparte Salamander Service mit Parkservice, Wartung, Instandhaltung, Reinigung, Beschaffung und Sicherheit sowie die Salamander Industrie Produkte. Die Werbegeschichte rund um Lurchi und Unkerich wird trotz zweier Abbildungen der Werbefiguren nicht näher beleuchtet, sondern lediglich als markenbildend benannt. Das ist insofern verwunderlich, da Lurchi und seine Freunde im Vorjahr ein optisches Makeover bekommen hatten und die neuen Kleider der Charaktere für viele Kenner der alten Lurchi-Comics etwas erklärungsbedürftig schienen.

Die Flugblatt-Hefte gibt es direkt am Flughafen Stuttgart oder auch im Abonnement. Die Themen des aktuellen Hefts sind außerdem Online nachlesbar. Historische Hefte findet man gelegentlich auf ebay oder Kleinanzeigenportalen. Ein fester Sammlerpreis hat sich dabei bisher nicht herausgebildet. Teilweise findet man neuere Hefte für 1 bis 2 Euro, ältere für 5 bis 7 Euro. Für das Heft mit Salamander und Lurchi dürfte ein Preis unter Sammlern von etwa 8 bis 15 Euro realistisch sein.


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Weitere spannende Heftausgaben

Artikel über Salamander-Tochterunternehmen APCOA

In nahezu jedem Heft des Flugblatt-Magazins lassen sich spannende Artikel finden, weshalb es jedem Interessierten am Bereich Flugverkehr oder der Region Baden-Württemberg sehr ans Herz gelegt werden kann. Für Freunde von Lurchi, Salamander und Comics allgemein gibt es noch eine Handvoll Hefte, die man bei günstiger Gelegenheit durchaus mitsammeln kann: Heft 4/2007 stellt die Rössle-Parade vor und ist eine der seltenen Quellen, aus denen man etwas über die Stadtmarketing-Aktion erfährt, an der sich auch Salamander beteiligte. Ein Lurchi-Rössle steht vor dem Salamander-Outlet in Kornwestheim. In Heft 2/2005 hat Martin E. Müller einen zweiten Auftritt. Nach seiner Zeit als Salamander-Vorstand war er mittlerweile in die Firmenleitung des Kran-Unternehmens Scholpp gewechselt, das in diesem Heft als „Unternehmen im Gespräch“ vorgestellt wurde. Heft 2/1998 stellt das ebenfalls im raum Stuttgart ansässige Warenhaus-Unternehmen Breuninger vor, das mit seinem Werbemaskottchen Breuni, dessen Heften und Hörspiele schon früh dem Salamander Lurchi Konkurrenz machten. Heft 03/2003 zeigt, dass Comics am Flughafen durchaus Platz haben. Der Bericht der im Flughafen stattfindenden Comic-Ausstellung „Comic im Anflug“ zeigte auf, dass es viele Comicfiguren und -geschichten mit Bezug zum Fliegen gibt. Außerdem beinhaltet das Heft den Artikel „APCOA – Guter Parkservice am Airport“, in dem das Parkservice-Unternehmen des Stuttgarter Flughafens näher beleuchtet wird. Die APCOA Parking AG wurde im Geschäftsjahr 2000 zu 98,5 Prozent von Salamander übernommen und gehörte bis zu seiner Veräußerung an ein französosches Private-Equity-Unternehmen im Jahr 2004 zur Sparte Salamander Service. Zum Zeitpunkt des Artikels hatte das Flughafenteam von APCOA bereits 27 Mitarbeiter und die europaweit agierende Konzernmutter begann, in weitere europäische Länder wie Ungarn und die Schweiz zu expandieren.


Website des Flugblatt Magazins

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Auch bei Salamander gab es zu jener Zeit einen engen Flug-Bezug. Im Jahr 2000 hatte Salamander seinem Werbehelden Lurchi und dessen Freunden ein visuelles Update verordnet und das Marketing für die Comichelden groß und neu aufgezogen. Neben Maskottchen im Fernsehgarten und beim Zirkus Krone gab es auch eine Kooperation mit der Fluglinie Condor, die für eine gewisse Zeit aktuelle Lurchi-Hefte an seine kleinen Fluggäste verteilte (Vgl. Salamander 2000).


Zur Lurchi-Übersicht | Literatur über Lurchi | Lurchi Spielsachen


Quellen und weiterführende Literatur

  • Eigene Sammlung und Recherchen
  • Flughafen Stuttgart GmbH: „Flugblatt. Das Stuttgarter Flughafenmagazin“, verschiedene Ausgaben, hier insbesondere 3/2001, 4/2007, 3/2003, 2/2005 und 2/1998
  • Flughafen Stuttgart GmbH: Flugblatt-Magazin, Website des Magazins, abgerufen am 14.03.2024
  • Flughafen Stuttgart GmbH: „Flugblatt Online“, Website des Flughafens, abgerufen am 14.03.2024
  • Salamander Shoes & Trend Company GmbH: „Lurchis Schöne Neue Welt“ (2000), Begleit-Booklet zur Promotionbox „Lurchi nimmt seinen Hut“

Lange schallt’s im Walde noch:
Salamander lebe hoch!


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© Alle Abbildungen sind, soweit nicht anders gekennzeichnet, eigene Fotografien. Das Urheberrecht an der Gestaltung der abgebildeten Objekte liegt bei ihren jeweiligen Illustratoren und Produktgestaltern, die nach Möglichkeit und bester Kenntnis genannt werden. „Salamander“ und „Lurchi“ sind lange eingetragene Warenzeichen der Salamander AG und Salamander GmbH gewesen. Das Copyright der Illustrationen liegt bei Salamander, bzw. hinsichtlich der Lurchi-Bücher beim Esslinger Verlag. Lurchi ist seit 2023 eine Marke von Supremo. 

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