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Forschung & Sammlung

Schaukelelefant Kinderwippen

In den Schuhgeschäften der Elefanten Marke fand man in den letzten Jahrzehnten immer wieder ganz besondere Schaukelpferde, mit denen die Kinder während des Schuhkaufs spielen durften. Die Holzelefanten mit Kufen waren dazu gedacht, auf ihnen wie auf einem Schaukelpferd hin und her zu schaukeln. Besonders Kleinstkinder aller Generationen hatten hierbei großen Spaß. Über die Jahre wurden die Elefanten Schuhe Schaukelelefanten mehrfach modifiziert und in verschiedenen Varianten herausgebracht. Eine ganze Reihe der ehemaligen Schuhgeschäft-Elefanten sind mittlerweile in Privatbesitz von Sammlern oder noch im Spielgebrauch in Familien.


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Die klassischen Schaukelelefanten

Bereits relativ früh rief die Elefanten-Marke erste Schaukelpferde in Elefantenform ins Leben. Die Schaukel-Elefanten mit einer Sitzhöhe von 70 cm und einer Gesamthöhe inkl. Rückenlehne von 85 cm, standen vermutlich in den 1950er bis 1970er Jahren als Spielzeug in den Elefanten Schuhgeschäften und begeisterten die kleinen Schuhkäufer. Aber auch an Arztpraxen und Kinderheime wurden sie ausgegeben. Mit einer Breite von 38cm und eine Länge von 115cm nahmen sie wenig Standfläche ein und konnten mit jedem Schaukelpferd mithalten. Der Elefant der Kinderwippe wurde sehr eng anhand des damals gängigen Logos der Schuhfirma aus Kleve entworfen und weist dementsprechend eine rote Farbe mit weißen Augen und Stoßzähnen auf. Die Augen allerdings wirken wenig freundlich und fast boshaft, was im kindlichen Sinne aber vielleicht auch einen wilden Ritt versprechen konnte. Die Sitzfläche hat neben einer Rückenlehne aus Holz auch einen Haltering aus Metall. Im Laufe der Jahre änderte sich die Darstellung des Elefanten grundlegend kaum im Design, wobei jedoch eine zweite Farbvariante mit außerdem neuem Logo entstand.

Elefantenpost Werkzeitschrift 01/1969 (Foto: Gustav Hoffmann GmbH)

Den Elefanten gab es zunächst in den Logo-Farben rot, weiß und blau. In der alten Variante sind Sitzfläche und Lehne rot, die Kufen und das Trittbrett blau und die Fahne mit dem Logo ist rot mit zwei weißen seitlichen Streifen. Der Elefant der ebenfalls rot-weiß-blauen Bildmarke schaut hier noch nach rechts, wie er es in den früheren Jahren bis 1963 tat. Spätere Varianten des Schaukelelefanten findet man weitgehend baugleich mit anderer Farbgebung und neuem Logo. Hier sind die Kufen, die Sitzfläche und die Lehne blau, das Trittbrett ist grau und die Fahne mit dem Logo ist hellgrau mit einer Version der Bildmarke, in welcher der Elefant nach links schaut, deutlich cartoonhafter gestaltet ist und auf blau im Logo komplett verzichtet wurde. Diese Logovariante wurde von 1963 bis 1978 verwendet. Hergestellt wurden die Schaukelelefanten in der Betriebsschreinerei und -anstreicherei der Gustav Hoffmann GmbH. Alleine im Jahr 1968 wurden 160 Schaukelelefanten vor allem für Schuhhäuser, aber auch für Arztpraxen und Kinderheime hergestellt. Die Werkzeitschrift Elefantenpost zeigte auf dem Titelbild der Januar-Ausgabe 1969 den Betriebsanstreicher Willi Boskamp beim Bemalen eines Elefanten.

Auf dem Sammlermarkt findet man die Kinderwippen überraschend häufig. Immer wieder werden sie mit teils starken Gebrauchsspuren, aber auch in guten Erhaltungszuständen angeboten. Preise können bereits bei 20 bis 40 Euro beginnen, was sogar für Nicht-Sammler attraktiv ist, welche den Schaukelelefanten lediglich als Spielzeug für die Kleinen kaufen möchten. Es wäre allerdings auch nichts falsch daran, für einen gut erhaltenen Elefanten 60 Euro zu zahlen. Typische Gebrauchsspuren sind Farbabriebe und Kratzer, die durch das Schaukeln und Sitzen, sowie das Ablegen der Füße auf dem Tritt entstanden sind.

Seltene Varianten

Schaukel-Elefant der Elefanten-Marke (1940er Jahre, Foto: privat)

Neben den beiden Hauptlinien sind weitere Varianten bekannt. In Wolfenbüttel im Schuhhaus Wagner stand viele Jahre ein Schaukelelefant mit grünen Ohren, hellblauen Kufen, holzfarbenem Sitz und freundlicheren Augen. Seine Extremitäten und Details sind insgesamt stärker herausgearbeitet. So sind für die Ohren andere Aufsatz-Elemente verwendet worden. Denkbar ist auch, dass der Elefant im Laufe der Jahre restauriert oder umgerüstet wurde. (Vgl. Wolfenbütteler Zeitung 2019).

Auch auf Familienfotos der 1940er/1950er Jahre taucht der Schaukelelefant gelegentlich auf. Hier gibt es ihn auch ohne Markenhinweis mit beinahe schon kunsthandwerklicher Bemalung. Die Farben sind aufgrund der Schwarz-Weiß-Fotografie leider nicht mehr überliefert.

Eine Variante des Schaukelelefanten gibt es ohne jeglichen Markenhinweis auf die Elefantenschuhe. Der Schaukelelefant ist mit Korpus und Kufen inklusive Stoßzähnen, Sitz und Trittbrett komplett hellgrau. Lediglich die Ohren und Augenbrauen sowie die Pupille sind schwarz. Es ist nicht bekannt, ob es sich dabei um eine reguläre Variante des Herstellers für den Vertrieb an private Endkunden handelt, oder ob hier ein alter, ausgemusterter Schuhhaus-Elefant für den Privatgebrauch umgearbeitet wurde.

Im klassischen rot-blauen Design gibt es eine dritte Variante, die ebenfalls kein Logo zeigt. Dort, wo sich ansonsten die Bildmarke findet, prangt in Schreibschrift der Schriftzug „Bimbo“, der früher ein gängiger Elefantenname war (Vgl. auch Artikel über die Postkarten-Serie). Es könnte sich hierbei um einen offiziellen und entsprechend alten oder aber um einen modifizierten Schuhhaus-Elefanten handeln. In jedem Fall ist er selten.

Die seltenen Varianten des Schaukelelefanten erzielen grundsätzlich ähnliche Preise wie die regulären Varianten.

Der neue Schaukelelefant

Ein neues Modell des Schaukelelefanten stammt womöglich aus der Neuzeit der Elefanten-Marke. Vermutlich basierend auf dem aktuellen Logo seit 2010 entstand ein neuer Elefanten-Korpus, bei dem das Kind nicht mehr auf dem Elefanten sitzt, sondern die Sitzfläche, Rückenlehne und ein Rutschschutz zwischen den beiden Seiten des Elefanten verschraubt sind. Der neue Elefant hat holzfarbene Kufen und einen roten Elefanten-Körper ohne Zähne. Das Weiß ist in der Applikation fürs Auge erhalten. Abgesehen von der Form an sich kommt keine Bildmarke mehr zum Einsatz.

Für den neuen Schaukelelefanten ist eine Wertbestimmung schwierig. Auffindbare Privatauktionen auf Internet Plattformen ab 1 Euro liefen ergebnislos durch. Der Wert dürfte aber wie schon bei den Vorgänger-Modellen bei etwa 20 bis 40 Euro liegen. Eine typische Beschädigung ist ein nicht mehr vorhandener Rutsch-Schutz. Durch die andere Konstruktion und das sehr junge Alter hat dieser Elefant ansonsten in der Regel weniger Abriebstellen und ist grundsätzlich besser erhalten als die alten Modelle.


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Quellen und weiterführende Literatur

  • Privatsammlung Giesbert Toubier
  • Eigene Sammlung & Recherchen
  • Elefantenpost – Werkzeitschrift der Gustav Hoffmann GmbH – Ausgabe 01/69
  • Wolfenbütteler Zeitung: „Wolfenbüttel: Geschichte vom legendären Schaukel-Elefanten“, Website vom 25.03.2019, abgerufen am 27.06.2021

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