In den 1950er Jahren stellte die Firma Jean Höfler Kunststoff-Figuren im Spritzgußverfahren her, die als Whitelabel unter den Marken verschiedener Händler verkauft wurden. Die Plastikfiguren im Maßstab 1:30 konnten ähnlich wie Margarinefiguren bemalt werden und wurden oft über Heinerle Wundertüten vertrieben, bevor sie mit einfacher Bemalung auch in Blistern über den Spielzeughandel oder in Kauf- und Versandhäusern angeboten wurden. Für viele Kinder, aber auch Sammler, übten diese Figuren einen besonderen Reiz aus, da sie nach belieben bemalt werden konnten. Für Händler, welche die Figuren verkauften oder als kostenlose Dreingaben verschenkten, waren die Figuren ein gutes Marketing, da Jean Höfler neben dem Produktionshinweis „W. Germany“ auf eine eigene Markung verzichtete und die Figuren somit auf den Händler gemarkt werden konnten. Zu den Serien gehörten Bauernhoftiere, Zootiere, Cowboys und Indianer, Ritter und vieles mehr. Komplette Spiel- und Sammelwelten sind so im Laufe der Jahrzehnte entstanden.
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Bauernhoftiere Plastikfiguren für Elefantenschuhe
Auch die Firma Elefantenschuhe aus Kleve machte sich die Produkte von Jean Höfler zunutze. Dabei kann man mit der Schuhmarke insbesondere die Bauernhof-Tiere in der besonders frühen beigen Färbung auf dem Sammlermarkt finden. Alle figuren haben den üblichen Maßstab von 1:30 und sind somit zwischen 5 und 6cm groß. Zu den Tieren der Serie gehören ein Pony, ein Fuchs, eine Kuh, ein Kalb, ein Esel und ein Pferd. Mit Bemalung oder in späteren knalligen Grundfarben treten die mit „Elefantenschuhe“ gemarkten Tiere nicht auf, weshalb die Sets auf die 1950er bis 1960er Jahre zu datieren sein dürften.
Figuren von Jean Höfler sind grundsätzlich nicht selten und werden weiterhin günstig mit Preisen um oder im Konvolut sogar unter 1 Euro das Stück gehandelt. Die beigen Figuren der frühen Jahre sind dabei ein bisschen stärker gesucht. Figuren mit der Marke „Elefantenschuhe“ tauchen immer wieder mal auf. Sie sind vergleichsweise selten, aber nicht wertsteigernd. Das absolute Limit, dass man für diese Figuren zahlen sollte, liegt bei 4 Euro. Ein Preis von 2 Euro das Stück ist jedoch realistischer. Im kompletten Set kann der Sammlerwert auch leicht ansteigen.
Über Jean Höfler
Die Firma Jean Höfler war bereits als Hersteller von Blechspielzeug bekannt und etabliert, vollführte 1956 aber eine Neuausrichtung auf den entstehenden Markt des Plastikspielzeugs. Dieses war leicht und kostengünstig zu produzieren und somit sehr ertragreich. Hergestellt wurden die Figuren im Spritzgussverfahren. So konnten massenhaft gleich Figuren produziert und verkauft werden. Sie kamen als typische Wundertüten-Figuren zum Einsatz, fanden aber auch deshalb großen Gefallen, weil man sie mit entsprechenden Farben bemalen und so seine eigene Spielewelt schaffen konnte. Die Cowboys, Ritter und Tiere hatten derartigen Erfolg, dass sie mit rudimentärer Grundbemalung auch in den Spielzeughandel, in Kaufhäuser oder Versandhauskataloge Einzug hielten. Für Werbetreibende waren sie attraktiv, da sie eine Möglichkeit zur Markung boten. In den 1970er Jahren kamen zu dem bis dahin verbreiteten Beigeton noch weitere Farben und auch Signalfarben hinzu.
Doch nicht nur mit Plastikspielzeug wurde Jean Höfler bekannt. 1972 rollte unter der Marke BIG das erste Bobby Car des Herstellers von Band und entwickelte sich ab den 1980er Jahren zum absoluten Verkaufsschlager. Auch das von 1975 bis 1979 produzierte Systemspielzeug der Marke Play-BIG, das an Playmobil erinnerte, durch dieses aber vom Markt verdrängt wurde, stammt aus der erfolgreichen Plastikspielzeug-Fabrik.
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Quellen und weiterführende Literatur
- Eigene Sammlung und Recherchen
- User fareast_de: „Aufstellfiguren der Firma Jean Höfler (Markung „W. Germany“)“ Beitrag im „Das waren noch Zeiten“ Forum vom 28.11.2012, abgerufen am 07.07.2021
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