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Mehlklau in der Braaker Mühle

In der Pixi Sonderausgabe „Mehlklau in der Braaker Mühle“ erzählt Autorin Christiane Bartelsen eine aufregende Geschichte für Kinder rund um Abenteuer in der namensgebenden Mühle. Das kleine Pixibuch wurde vom Carlsen Verlag in Kooperation mit der Bäckereikette Braaker Mühle als Werbepixi entwickelt und erzählt die Abenteuer der Geschwister Mina und Mika, die auf der Suche nach Mehl für den Geburtstagskuchen ihres Vaters in der Braaker Mühle landen. Dabei begegnen sie der sprechenden Katze Hexe und erleben, wie das Mehl gemahlen wird und was man in so einer Mühle sonst noch alles erleben kann. Bebildert sind die Seiten vom Kinderbuch-Illustrator Gerd Schröder, der einen liebenswerten Kinderbuchstil mit teils technischen Zeichnungen der Mühle zu verbinden weiß. Für Kinder, die schon einmal selbst an der Mühle waren, ist die Geschichte genauso ein Spaß wie für Kinder, deren Interesse an Braak und der Mühle erst durch das Heft geweckt wird.


Pixi-Bücher Übersicht


Katze Hexe stibitzt Mehl aus der Mühle

Die Geschichte handelt von zwei Geschwistern, Mina und Mika, die zu Besuch bei ihrer Tante Christine in Braak sind, um den Geburtstag ihres Vaters zu feiern. Die Kinder sind aufgeregt und beschließen, einen Kuchen für ihren Vater zu backen. Christine ist bereit, den Kindern zu helfen, aber als sie alle Zutaten zusammensuchen, bemerkt sie, dass das Mehl ausgegangen ist. Sie schaut in all ihren Schränken und muss enttäuscht feststellen, dass sie kein Mehl mehr hat. Mina, die kluge und aufmerksame Schwester, schlägt vor, dass sie zur nahe gelegenen Braaker Mühle fahren könnten, um Mehl zu besorgen. Die Tante ist begeistert von der Idee und schlägt vor, dass alle gemeinsam dorthin fahren sollten. Die Kinder sind aufgeregt und voller Vorfreude auf die Reise zur Mühle. Sie sind begeistert von der Idee, die Zutaten für den Kuchen selbst auszusuchen und aus erster Hand zu sehen, wie das Mehl hergestellt wird.

Im Mühlenladen, in dem es lecker nach frischen Brötchen, Brot und Kuchen duftet, folgt die nächste Enttäuschung. Der Brotbäcker Tim muss seiner Kundschaft mitteilen, dass es heute kein Mehl gibt, da die Mühle aufgrund einer Windflaute stillsteht. Er schlägt vor, stattdessen Pflaumenkuchen zu probieren. Währenddessen hört Mina wiederholt ein „Psst!“ und entdeckt eine Katze, die den Kindern im Folgenden den Weg weist. Mina erschrickt, da sie denkt, die Katze spreche zu ihnen.

Die Katze führt Mina und Mika eine Treppe hinauf, wo sie sich als Mühlenkatze „Hexe“ vorstellt und ihnen eine Mühlenführung gibt. Hexe zeigt ihnen das Rohr, aus dem das Mehl kommen würde, wenn es denn genügend Wind gäbe, und erklärt, dass sie darauf warten, dass der Wind wieder weht. Hexe führt sie dann die nächste Treppe hoch, um zu zeigen, wo das Getreide gemahlen wird, und erklärt, dass das Mehl heute kostenlos ist, lässt aber offen, was sie damit meint. Mika ist unzufrieden, aber Mina bleibt optimistisch und wartet darauf, dass der Wind wieder weht. Plötzlich fängt die Mühle tatsächlich an zu ruckeln und Müller Willi füllt Getreide in den Trichter. Die Kinder sehen, dass der riesige Mahlstein sich wieder dreht, und Hexe sagt, dass das Mehl nun bereit ist. Die flinke Katze nimmt den kleinen Mehlsack und flieht mit Mika und Mina, als Willi sie ertappt und den Mehldieben „Mehlklau!“ hinterher ruft. Die drei fliehen in die Backstube.

Matthias, der Bäckermeister, bittet Mina und Mika um Hilfe beim Formen von Franzbrötchen und fragt nach dem Verbleib von Hexe und dem gestohlenen Mehl. Später kehren Mina und Mika mit Matthias zurück und Willi, der Müller, lacht über den Versuch der Katze, das Mehl zu stehlen. Als dank für die Hilfe in der Backstube bekommen die Kinder das gestohlene Mehl letztlich doch geschenkt und wieder daheim gelingt es ihnen, zusammen mit der Tante rechtzeitig das Geburtstagsgeschenk vorzubereiten.


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Viel Hintergrundwissen über die Braaker Mühle

Aktuelles Logo der Braaker Mühle

Das Pixi-Buch „Mehlklau in der Braaker Mühle“ ist ein spannendes und lehrreiches Abenteuer für Kinder. Es zeigt, wie eine Mühle funktioniert und wo das Mehl herkommt, das wir täglich in unserem Brot, Kuchen und Gebäck verwenden. Der Pixiheft lehrt auch, dass es wichtig ist, Ressourcen wie Mehl und andere Zutaten zu schonen und zu schätzen. Denn ohne Mehl gibt es keinen Kuchen, und ohne Kuchen wäre der Geburtstag nicht komplett. Die Kinder lernen sowohl die Arbeitsstationen des traditionellen Müllerhandwerks und die Weiterverarbeitung in den Backstuben kennen als auch die anderen Geschäftsfelder des Unternehmens wie den Hofladen, der stellvertretend für das gesamte Filialnetz der Braaker Mühle gesehen werden kann. Das Pixiheft ist eine tolle Möglichkeit, um bei Kindern auf verständliche Weise das Interesse an der Herstellung von Lebensmitteln und dem traditionellen Müllerhandwerk zu wecken. Der Mix aus Abenteuer, Spannung und Wissensvermittlung ist perfekt auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt und bietet eine unterhaltsame Art und Weise, um ihre Vorstellungskraft und Fantasie anzuregen.

Im Mittelteil des Pixi-Heftes wird die Braaker Mühle, eine Galerieholländermühle, mit einem Querschnitt genauer vorgestellt und ihre Funktionsweise sowie die wichtigsten Bestandteile werden erklärt. Die Mühle besteht aus mehreren Etagen, wobei im Erdgeschoss das Getreide gelagert wird. Die Mühlenflügel sind so gebaut, dass sie den Mahlstein in Bewegung setzen und um sicherzustellen, dass die Mühle immer in die richtige Windrichtung gedreht wird, gibt es eine Windrose. Ein Fahrstuhl transportiert das Getreide vom Erdgeschoss nach oben. Dort angekommen, geht es durch den Lorryboden auf den Mahlboden. Hier befinden sich die Mühlsteine, die das Getreide mahlen. Durch Rohre gelangt das gemahlene Getreide auf den Absatzboden. Dort wird es in Säcke gefüllt und kann anschließend weiterverarbeitet werden. Der technische Querschnitt der Mühle wird durch Zeichnungen von der Tante, des Brotbäckers, der Kinder und der Katze Hexe auf den jeweiligen Etagen, auf denen sie sich zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte befinden, ergänzt. So wird den Kindern auf eine kindgerechte Art und Weise der Aufbau der Mühle verständlich gemacht.

Die Rückseite des Pixi-Heftes beinhaltet ein Rezept für leckere Haferschoko-Kekse zum Selberbacken. Das Rezept ist sehr einfach und benötigt nur wenige Zutaten, darunter Eier, Butter, Weizenmehl, Zucker, Salz, Schokodrops, Haferflocken und Backpulver. Zutaten, die größtenteils man auch im Hofladen der Mühle bekommen kann. Die Kekse sind eine perfekte Weiterführung des Abenteuers nach dem Lesen der Geschichte und können von den Kindern selbst gebacken werden, so dass diese sich noch lange an Hexe und ihren Mehlklau erinnern können.

Auf der hinteren, inneren Einbandseite befindet sich eine kleine Werbeanzeige, die Logo der Braaker Mühle mit ihrem Slogan „Die Backstube der Natur“ und aktuelle Internetadressen enthält. Außerdem zeigt die Seite eine Foto der Katze Hexe in der Braaker Mühle. Dadurch wird die emotionale Bindung der Kinder noch weiter gestärkt, da sie erfahren, dass es sich um Hexe aus der Mehlklau-Geschichte um ein echtes Tier handelt, wodurch auch die Geschichte noch einmal authentischer wirkt. Auch kann bei den Kindern der Wunsch entstehen, Hexe einmal persönlich zu besuchen und einen Ausflug zur Mühle zu unternehmen. Wer genau aufgepasst hat und etwas über die Hintergründe der Mühle weiß, kann auch erahnen, dass es sich bei Tim aus der Geschichte womöglich um Tim Lessau handeln könnte, der das Unternehmen zusammen mit seinem Bruder in bereits sechster Generation führt.

Das Pixi-Heft ist im Handel nicht frei verfügbar und wurde von dem Unternehmen an die Kinder direkt ausgegeben. Heute finden sich vereinzelte Hefte noch auf ebay, wo sie etwa 3 bis 5 Euro erzielen. Die liebevoll gestalteten Hefte sind aufgrund ihrer bisher sehr geringen Auflage eine kleine Rarität.


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Brotbackmischungen, Müsli und mehr im Onlineshop der Braaker Mühle


Die Katze Hexe

Die Katze Hexe aus dem Pixibuch „Mehlklau in der Braaker Mühle“ gab es wirklich. Das besonders bei Kindern, aber auch bei allen anderen Menschen der Region beliebte Tier wurde von Gerd Schröder in seinen Zeichnungen sehr naturgetreu abgebildet. Ob die echte Hexe ebenfalls keckern und sprechen konnte, oder gerne Mehl klaute, ist nicht überliefert. Das Tier lebte aber über viele Jahre im Mühlbetrieb. Leider erlebte Hexe die Veröffentlichung des Pixiheftes im August 2021 nicht mehr, da sie bereits im Mai 2021 in ihrem Körbchen friedlich eingeschlafen ist. Kinder, die sich trotzdem auf Hexes Spuren begeben und wie Mina und Mika die Mühle erkunden wollen, sind in Braak immer gerne willkommen. Das hätte vielleicht auch Hexe gefallen und vielleicht sorgt sie von dort, wo sie jetzt ist auch ganz wie in dem Kinderbuch für den ein oder anderen Wind, wenn wieder jemand an einem windstillen Tag dringend Mehl für einen Geburtstagskuchen braucht. Die Bewachtung der Mühle in Braak hat indes inzwischen der kleine Mühlenkater Merlin übernommen, der womöglich auch noch das ein oder andere Kinderabenteuer zu erleben hat.


Fotos von Hexe auf Facebook


Die Geschichte der Braaker Mühle

„Die Braaker Mühle im Wandel der Zeiten“ (DOBU Verlag)

Die Braaker Mühle kann auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurückblicken. Seit über 170 Jahren prägt sie das Leben der Menschen in der Region und ist ein wichtiger Teil der lokalen Kultur und Geschichte. Mit ihrer großen Bäckerei-Kette, die unzählige Filialen in Hamburg und Schleswig-Holstein betreibt und von den Wochenmärkten kaum noch wegzudenken ist, ist sie vielen Menschen im Norden Deutschlands bestens bekannt. Dass es überhaupt dazu kam, ist dem Unternehmergeist, der Vision und der Leidenschaft der Familie Lessau zu verdanken, die das Unternehmen mittlerweile in sechster Generation führt.

Beim Erwerb der Mühle im Jahr 1859 durch Carl-Heinrich-Christoph Lessau war diese noch eine traditionelle Windmühle, die seit etwa 10 Jahren das Müllerhandwerk betrieb. Lessau erkannte bereits das Potential des Standorts und die wirtschaftliche Notwendigkeit, weitere Erlösquellen zu erschließen, und gliederte dem Betrieb eine Bäckerei an. Dies war der Beginn eines Unternehmens, das bis heute in Familienbesitz ist und sich zu einem bedeutenden Handwerksbetrieb in der Region entwickelt hat. Auch eine Gasexplosion der Backstube im Jahr 1958 konnte den Erfolg des Unternehmens nicht stoppen. Der Bäckereibetrieb ermöglichte im Verlaufe der Generationen ab 1962 auch den Aufbau eines weitreichenden Bäckerei-Filialnetzwerkes.

Vom Korn zum Brot (Bild: Pixabay)

Nachdem die Mühle ihren Betrieb 1962 aus wirtschaftlichen Gründen einstellen musste, begann der langsame Verfall. Erst 1996 war die Mühle so weit restauriert, dass sie als Produktionsstätte und Schaumühle wiedereröffnet werden konnte. Die Mühle war jahrelang verfallen gewesen, bisKarl-Heinz Borchert, der Schwiegervater des damaligen Firmeninhabers Joachim Lessau, seine Leidenschaft für den Mühlenerhalt entdeckte und den Mühlenverein „Braaker Mühle e.V.“ gründete. Gemeinsam mit anderen Mühlenliebhabern und der Unterstützung von Menschen aus der Region setzte er sich dafür ein, die Mühle zu restaurieren und wieder in Betrieb zu nehmen. Dies war eine Herausforderung, denn die Restaurierung der Mühle war äußerst aufwendig und erforderte viel Engagement und finanzielle Unterstützung. Doch das Ergebnis war es wert: Die Mühle erstrahlte in neuem Glanz und konnte wieder in den produktiven Betrieb gehen.

Heute werden die Mühle und das Filialnetzwerk bereits seit 2014 in sechster Generation der Familie Lessau betrieben. Tim und Mark Lessau stiegen in das Unternehmen ein und eröffneten den modernen Back-Drive in Braak. Mit modernster Technik und traditionellem Handwerk produziert die Braaker Mühle seither hochwertige Backwaren für ihre Kunden. Dies hat dazu beigetragen, dass die Mühle auch im 21. Jahrhundert weiterhin erfolgreich ist und ein wichtiger Teil der lokalen Gemeinschaft bleibt. Die Geschichte der Braaker Mühle ist eine Geschichte von Tradition, Innovation und hartnäckigem Engagement. Von der Gründung des Unternehmens bis zur Restaurierung der Mühle und der Modernisierung des Betriebs in der Gegenwart hat jede Generation dazu beigetragen, dass die Braaker Mühle zu dem geworden ist, was sie heute ist: Ein wichtiger Teil der lokalen Kultur und Wirtschaft und ein Symbol für das beste Handwerk und die höchste Qualität.

Die Braaker Mühle ist heute ein wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft Schleswig-Holsteins und ein Symbol für den Erhalt und die Wiederbelebung historischer Handwerkskunst. Als einer der wenigen noch aktiven Windmühlen in Deutschland bietet sie Besuchern die Möglichkeit, die Geschichte und die Technologie der Windenergie hautnah zu erleben. Im Laufe der Jahre hat sie sich zu einem wichtigen kulturellen und technischen Erbe entwickelt und ist zu einer der wenigen Mühlen in Schleswig-Holstein geworden, die heute noch in der Lage ist, Mahlgang mit Wind zu betreiben. Über die Geschichte der Braaker Mühle informiert auch das Buch „Die Braaker Mühle im Wandel der Zeiten“ von Burghart Schmidt, das 2015 veröffentlicht wurde.


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Pixi-Bücher Übersicht


Quellen und weiterführende Links

  • Christiane Bartelsen: „Mehlklau in der Braaker Mühle“ (2021) mit Illustrationen von Gerd Schröder, Pixi-Heft aus dem Carlsen Verlag (Hamburg)
  • Braaker Mühle Brot- und Backwaren GmbH (Hrsg): „Das Unternehmen: Die Geschichte der Bäckerei. Müllerhandwerk seit 1859“, Unternehmens-Website der Mühle, abgerufen am 18.02.2023
  • Burkhart Schmidt: „Die Braaker Mühle im Wandel der Zeiten“ (2015), DOBU-Verlag (Hamburg)
  • Braaker Mühle Broot- und Backwaren GmbH: „Abschied von Hexe“, Facebook-Post vom 04.05.2021

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© Das Urheberrecht an der Gestaltung der abgebildeten Objekte liegt bei ihren jeweiligen Illustratoren und Produktgestaltern, die nach Möglichkeit und bester Kenntnis genannt werden. Die Pixi-Bücher sind eine Marke des Carlsen Verlags. Illustratorin des Kobolds Pixi, der oft auf den Rückseiten der Hefte abgebildet ist, ist seit 2003 die Kinderbuch-Illustratorin Dorothea Tust.

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