Collection Heroes

Forschung & Sammlung

Breuni Folge 09: Breuni in Hong Kong

Das Hörspiel „Breuni in Hong Kong“ aus der Reihe „Breuni-Abenteuer“ von Breuninger handelt von dem kleinen Bären und Maskottchen namens Breuni, der von der „Guten Stimme aus dem Jadeschloss des allmächtigen Himmelsherrschers“ gebeten wird, in Hongkong den vermissten Sohn des Chinesen Wang Zhu zu finden. Breuni macht sich auf magische Weise auf den Weg in die Millionenstadt und sucht lange und intensiv nach dem vermissten Kind. Durch die Hilfe anderer Kinder und durch das Belauschen der Entführer findet er ihn schließlich auf einer Dschunke im Hafen der Millionenstadt und hilft ihm aus den Fängen der Schmugglerbande, die ihn gefangen hält, zu entkommen. Das Hörspiel ist eine Doppelfolge mit Teil 1 und 2 auf der A und B Seite einer Vinyl Single Schallplatte aus den 1960er oder 1970er Jahren.


Zur Breuni-Übersicht | Breuni-Hörspiele


Breuni sucht den chinesischen Jungen

Weit weg von Stuttgart im fernen Hongkong leuchten die Lichter der Wohnungen aus Wolkenkratzern und Hütten und von den Schiffen auf dem Meer. Vom Hafen her klingt der Gesang der Fischer. Wang Ting jedoch vermisst seinen Sohn Wang Zhu, der fortgelaufen oder entführt worden ist. Der wehklagende Vater hat bereits überall in der Millionenstadt gesucht und ruft nun die „Gute Stimme aus dem Jadeschloss des allmächtigen Himmelsherrschers“ an. Nach langem Rufen und Betteln antwortet die Stimme. Sie selbst kann den verlorenen Sohn nicht heimbringen, weil sie nur eine Stimme ist. Sie wird aber jemanden finden, der Wang Zhu wiederfinden wird.

Breuni sitzt derweil in Stuttgart in der Schallplattenbar, hört klassische Musik und ahnt nicht, was in Hongkong vor sich geht. Im Hörer, den er sich ans Ohr hält, hört er eine eigenartige fremde Stimme. Es ist die Die gute Stimme aus dem Jadeschloss des allmächtigen Himmelsherrschers, die ihn ruft. Sie erklärt ihm den Sachverhalt und Breuni willigt ein, zu helfen. Da wird er plötzlich in die Luft gehoben und fliegt über Städte und Berge hinweg, bis er Millionen strahlender Lichter vor sich sieht. Es sind die Wolkenkratzer und die Dschunken Hongkongs und auf einem der Boote wird der kleine Bär tatsächlich den verzweifelten Vater finden.

Vorher aber setzt die Stimme ihn auf einem Hochhaus-Dach ab. Er fährt mit dem Fahrstuhl hinunter und tritt auf die geschäftigen, engen Straßen der Millionenstadt. Rikshas surren umher, Händler rufen von den ständen ihre Ware aus und es ist ein gar wuseliges Treiben. Am Hafen angekommen fragt er einen der zufällig anwesenden Chinesen nach dem gesuchten Jungen. Der aber entgegnet nur, dass über 99.000 Menschen auf den Dschunken leben. Breuni aber gibt nicht auf, fragt tagelang die Menschen aus.

Als er eines Tages durch die düstere Halle eines Schuppens schleicht, hört er Stimmen. Zwei Chinesen unterhalten sich darüber, was sie mit dem von ihnen gefangen gehaltenen kleinen Jungen machen sollen. Sie fürchten sich, dass er zur Polizei gehen könnte. Der Junge ist bei einem alten Mann namens Cha Yen eingesperrt, dem er die Opium-Pfeife stopfen muss.  Da fällt plötzlich eine der Kisten, hinter deren Stapel Breuni sich versteckt hält, herunter. Breuni wird entdeckt, aber da Bärenfleisch zu zäh ist, wieder laufen gelassen. Im Hafen trifft er ein kleines Mädchen, das ihn begeistert anspricht und mit zu seinen Freunden nimmt.

Breuni fragt nach der Dschunke von Cha Yen und tatsächlich ist die allgemein bekannt, so dass die Kinder ihn dort hinführen können. Sie warten die Dunkelheit ab und schwimmen dann an das Boot heran. Als sie drinnen Wang Zhu weinen hören, nehmen sie Kontakt mit ihm auf. Mit einer herbeigeholten Zange zieht Breuni Nägel aus den Brettern des Bootes, so dass ein Locht in der Wand entsteht. Wang Zhu kann nun fliehen. Gleichzeitig aber läuft das Boot mit Wasser voll. Da kommt auch schon die Polizei und nimmt die Entführer, bei denen es sich um eine Schmugglerbande handelt, fest.

Wang Ting freut sich so sehr über das Wiedersehen, dass er mit Breuni und den Kindern nach Stuttgart fliegt und dort ein Fest ausrichtet. Während des Festes schaltet sich auch die gute Stimme noch einmal ein und bedankt sich bei Breuni für seine große Hilfe. Sie kündigt an, dass Breuni wieder von ihr hören wird.


#Anzeige

Alte Breuni-Hörspiele bei ebay kaufen


Zitat:

„Hör gut zu Breuni, ich bin die gute Stimme aus dem Jadeschloss des allmächtigen Himmelsherrschers. Ich soll all den Menschen auf der Erde, die einen großen Kummer haben, helfen. In Hongkong ist ein kleiner Junge verloren gegangen. Und weil ich weiß, dass du ein kluger Bär bist, der schon vielen Kindern geholfen hat, bitte ich dich nach Hongkong zu kommen.“ (Gute Stimme)

Dauer des Hörspiels:

  • ca. 13:00 Min

Handlungsorte:

  • Schallplattenbar bei Breuninger in Stuttgart
  • Die Straßen Hongkongs
  • Lagerhalle und Dschunke im Hafen von Hongkong

Figuren:

  • Breuni
  • Wang Ting
  • Wang Zhu
  • Die gute Stimme aus dem Jadeschloss des allmächtigen Himmelsherrschers
  • Chinesischer Passant
  • Chinesische Entführer
  • Kleines Mädchen

Trivia:

  • Die ersten fast dreieinhalb Minuten kommen komplett ohne Breuni aus und führen lediglich die Nebencharaktere der Geschichte ein. Besonders eindrucksvoll sind die Schilderungen der Stadt mit ihren Lichtern und Gesängen, sowie der Aufbau einer Mythologie rund um die gute Stimme.
  • „Die gute Stimme aus dem Jadeschloss des allmächtigen Himmelsherrschers“ wird bei jedem Auftreten stets mit komplettem Titel genannt. Sie ist keine Figur aus der chinesischen Mythologie. Die Hörspielautoren greifen aber chinesische Motive auf, um ihre eigene Mythologie zu schaffen. Yu Di, der Jadekaiser, wird im Daoismus als oberste Gottheit und oberstes Prinzip des Himmels verehrt. Der Jadekaiser regelte von seinem Palast im Himmel aus alle himmlischen und irdischen Angelegenheiten und der Kaiser von China wurde als sein irdischer Sohn verehrt. Auch sein Titel als „Jade-Erhabener“ zeigt die besondere Bedeutung der Jade. Über diesen besonders edlen Stein glaubten die Menschen in der Frühzeit, mit den Göttern in Kontakt treten zu können und nutzten ihn als Medium zwischen Diesseits und überirdischem Jenseits. Auch im Konfuzianismus gab es schon früh einen Jadekult. Innerhalb der Yin-Yang-Dualität war die Jade das Prinzip der Lebenskraft und stand für das männliche Yang-Prinzip. Vor dem Hintergrund ist es erstaunlich, dass „die gute Stimme…“ bei Breuni eine weibliche Stimme ist.
  • Hongkong war zum Zeitpunkt des Hörspiels noch eine britische Kronkolonie. Erst 1997 wurde die Stadt als Sonderverwaltungszone an China zurückgegeben. Damit endete die seit dem ersten Opiumkrieg 1841 anhaltende britische Herrschaft. Die Einwohnerzahl Hongkongs wuchs rasant. Von 2,5 Millionen um 1950 auf 3,17 Millionen in 1961 auf 4,07 Millionen in 1971 und 5,18 Millionen in 1981. Heute liegt die Einwohnerzahl bei 7,41 Millionen Menschen.
  • Breuni ist sehr Musik interessiert und hat offenbar in seiner Arbeitszeit auch Zeit zum Musikhören. Als die Stimme ihn ruft, hört er sich gerade „Für Elise“ von Ludwig van Beethoven an.
  • Laut Erzähler des Hörspiels ist Breuni durch seine Abenteuer weit über Stuttgart hinaus bis nach Hongkong bekannt, weshalb die gute Stimme des Jadetempels des allmächtigen Himmelsherrschers ihn ruft.
  • Die gute Stimme, die von sich sagt, den Sohn nicht finden und nicht helfen zu können, weil sie nur eine Stimme ist, hat keine Probleme, Breuni auf der anderen Seite der Erde aufzuspüren und ihn magisch um den Erdenball fliegen zu lassen.
  • Es ist unklar, warum Breuni auf einem Hochhausdach abgesetzt wird, statt auf der Dschunke des Vaters. Dies scheint keinem anderen Zweck zu dienen als die Stadt noch weiter in ihrem belebten Treiben beschreiben zu können.
  • 95 Prozent der Einwohner Hongkongs sind Chinesen, die kantonesisch als Muttersprache haben. Breuni allerdings hat keine Verständigungs- oder Verständnisprobleme.
  • Es ist unklar, warum eine der Kisten vom Stapel fällt, nur weil Breuni dahinter liegt.
  • Unter 99.000 Einwohnern, die im Hafenviertel auf Booten leben sollen, hat Breuni Glück, dass Wang Zhu auf der einen Dschunke gefangen gehalten wird, die jedes Kind kennt. Auch hätte er das Boot nicht so schnell aufspüren können, wenn nicht zufällig gerade das kleine Mädchen gekommen und ihn mit sich mitgezogen hätte.
  • Die Polizei kommt nicht aufgrund des kenternden Bootes sondern war der Bande ohnehin auf der Spur. Auch ohne Breuni wäre Wang Zhu also einige Minuten später befreit worden. Insofern war das tagelange Abenteuer genaugenommen umsonst.
  • Die Polizeisirene der Hongkonger Polizei klingt genau wie die Stuttgarter Polizeisirene im Hörspiel „Die Verbrecherjagd“.
  • Es ist nicht klar, woher Wang Ting das Geld für einen Flug für einen Erwachsenen, einen Bären und mehrere Kinder und dann noch für ein Kinderfest hat. Die Dschunken-Bewohner sind zu Beginn des Hörspiels als arm aber glücklich beschrieben worden.
  • Die gute Stimme aus dem Jadetempel des allmächtigen Himmelsherrschers verkündet, dass Breuni erneut von ihr hören wird. Bis heute sind jedoch keine weiteren Begegnungen mit ihr bekannt.

Hintergründe:

  • „Breuni in Hongkong“ ist als Folge 9 der Hörspielreihe „Breuni-Abenteuer“ auf der fünften Schallplatte mit dem Titel „Breuni in Hongkong“ enthalten. Es ist die zweite Schallplatte, mit einer durchgehenden Geschichte auf beiden Seiten und die erste der Reihe, die nur einen Titel hat. Außerdem ist es die erste Platte der Reihe, in der Breuni im Titel vorkommt, was für alle weiteren Folgen zum Standard wurde.
  • Texter und Sprecher werden auf der Werbeschallplatte nicht benannt.
  • Auf der Ende der 90er Jahre erschienenen Hörspiel-CD ist die Geschichte nicht enthalten.

#Anzeige

Alte Breuni-Hörspiele bei ebay kaufen



Breuni von Breuninger | Lurchi von Salamander | Elefanten Schuhe | Bidu von Deichmann


Quellen und weiterführende Links:

  • Eigene Forschung und Sammlung

 


Collection Heroes ist eine redaktionelle Seite, die sich mit eigener Sammlung und Forschung beschäftigt und zugleich eine Anleitung für andere Sammler und Forscher gibt. Alle Texte auf dieser Seite sind selbst recherchierte und verfasste Texte. Irrtümer und Änderungen vorbehalten. 

© Alle Abbildungen sind, soweit nicht anders gekennzeichnet, eigene Fotografien. Das Urheberrecht an der Gestaltung der abgebildeten Objekte liegt bei ihren jeweiligen Illustratoren und Produktgestaltern, die nach Möglichkeit und bester Kenntnis genannt werden. „Breuni“ ist eine Marke der Firma Breuninger.

Kauf-, Tausch- oder Verkaufsanfrage zu einem der Objekte stellen.

Collection Heroes nimmt am Amazon und am ebay Partnerprogramm teil. Für qualifizierte Verkäufe erhält der Betreiber dieser Seite eine Provision, welche jedoch keinen Einfluss auf die redaktionelle Berichterstattung hat.