Collection Heroes

Forschung & Sammlung

Lurchi Plastiktüten bei „Kunst an der Tüte“

Das Online-Magazin „Kultura Extra“ widmete sich im Januar 2003 unter dem Motto „Kunst an der Tüte“ der Plastiktüte, die in jenem Jahr 50 Jahre alt geworden ist. Dafür gab es neben einem informativen Artikel über die Plastiktüte in der Kultur und zur Geschichte der Tüte auch eine Online-Ausstellung „50 Jahre Plastiktüte„. Zur Verfügung gestellt wurden die Tüten aus der privaten Sammlung von Frau G. Heidecker. Unter den 73 Exponaten der Ausstellung waren auch zwei Lurchi-Tüten, die Lurchi mit gezogenem Hut und Lurchi mit Unkerich und seinen Freunden zeigen.


Lurchi-Übersicht | Lurchi Figuren | Lurchi Hörspiele


Lurchi in der Sammlung Heidecker

Die Privatsammlerin Frau G. Heidecker sammelt Plastiktüten seit den 70er Jahren und hat auf ihrem Dachboden mittlerweile rund 3.000 Exemplare dank cleverem Rollsystem auf engstem Raum gesammelt. Die Tüte als Tragevorrichtung ist vermutlich deutlich älter als alle anderen Behälter, denn schon in der Frühzeit der Menschheitsgeschichte wurden Häute zum Sammeln, Transportieren und Aufbewahren verwendet. Erste Packstoffe aus Papyrus sind seit etwa 4.000 Jahren im Einsatz und für das späte 14. Jahrhundert ist die Papiertütenproduktion in Deutschland belegt. Der Begriff Tüte setzte sich ab dem 16. Jahrhundert gegen die geläufigen regionalen Abwandlungen durch. So war ursprünglich auch von „Dotten“ statt von „Tüten“ die Rede. Die Papiertaschen, die heute als ökologischere Variante zum Plastik eine Renaissance erleben, sind also die Vorfahren ihrer Kunststoff-Schwestern. Erste Kunststofftüten kamen ab den 50er Jahren auf und waren aus Gelatine, Cellophan und Polyäthylen (PE). Nach und nach schwenkte der Markt von Papier auf Plastiktüten um, bevor ab den 70er Jahren aus umweltpolitischen Gründen der Jutebeutel als nachhaltige Alternative aufkam.

In der Alltagskunst sind Plastiktüten durchaus unterschätzt, obwohl sie viele Sammler haben. So finden sich auf den praktischen Tragetaschen aus Kunststoff nicht immer nur Image- oder Werbebotschaften, sondern immer öfter auch Lifestyle-Aussagen, Naturfotos, interessante Muster oder sogar Kunstmotive. Die Tüten ließen sich sammeln, wiederverwenden oder für Müll und Abfälle einsetzen. Ihre Werbebotschaft oder Aussage wurde dabei von den Kunden als kostenlose Werbung oder persönliches Statement durch das Stadtbild getragen. Eine von Kultura Extra im Begleitartikel zur Ausstellung zitierte Studie sieht sie sogar als Charakterspiegel.

Auf den Markt kam die Plastiktüte 1953, also unmittelbar nachdem die Salamander Schuhgeschäfte einen Lurchiheft-Neustart mit Heinz Schubel als Zeichner wagten. Im Laufe der Jahre gab es Salamander-Tüten mit verschiedensten Motiven. Zwei davon, die man auch häufig noch auf dem Lurchi-Sammlermarkt findet, haben es in die Online-Ausstellung von Kultura-Extra geschafft: Ein Motiv zeigt Lurchi, wie er seinen Hut zieht. Es existiert in verschiedenen Zeichenstilen. Ein zweites zeigt eine häufige Tüte der 80er und 90er Jahre, auf der Lurchi und seine Freunde auf Unkerichs Schultern abgebildet sind.

Zur Online-Ausstellung: Kultura Extra: Kunst an der Tüte


Zur Lurchi-Übersicht | Literatur über Lurchi | Lurchi Spielsachen


Kultura-Extra – Das Onlinemagazin

Das Onlinemagazin Kultura Extra, das 2003 die Online-Tütenausstellung zum 50jährigen Jubiläum der Papiertüte online stellte, beschäftigt sich mit den Themen Film, Kunst, Literatur, Musik und Theater. Das Magazin von Andre Sokolowski aus Berlin ist spenden- und werbefinanziert und bietet viele interessante Inhalte aus Kunst und Kultur mit Veranstaltungshinweisen und Kritiken. Aus einem Kurzgeschichtenwettbewerb mit dem Titel „Schreiben gegen den Weltuntergang 2012“ entstand außerdem eine Buch-Anthologie, die im Selbstverlag via epubli herausgegeben wird.


Lange schallt’s im Walde noch:
Salamander lebe hoch!


Collection Heroes ist eine redaktionelle Seite, die sich mit eigener Sammlung und Forschung beschäftigt und zugleich eine Anleitung für andere Sammler und Forscher gibt. Alle Texte auf dieser Seite sind selbst recherchierte und verfasste Texte. Irrtümer und Änderungen vorbehalten. 

© Alle Abbildungen sind, soweit nicht anders gekennzeichnet, eigene Fotografien. Das Urheberrecht an der Gestaltung der abgebildeten Objekte liegt bei ihren jeweiligen Illustrator:innen und Produktgestalter:innen, die nach Möglichkeit und bester Kenntnis genannt werden. „Salamander“ und „Lurchi“ sind lange eingetragene Warenzeichen der Salamander AG und Salamander GmbH gewesen. Das Copyright der Illustrationen liegt bei Salamander, bzw. hinsichtlich der Lurchi-Bücher beim Esslinger Verlag. Lurchi ist seit 2023 eine Marke von Supremo. 

Kauf-, Tausch- oder Verkaufsanfrage zu einem der Objekte stellen.

Collection Heroes nimmt am Amazon und am ebay Partnerprogramm teil. Für qualifizierte Verkäufe erhält der Betreiber dieser Seite eine Provision, welche jedoch keinen Einfluss auf die redaktionelle Berichterstattung hat.