Wer so tief in der Popkultur verankert ist wie Lurchi, der ist auch vor Parodien nicht gefeit. So wie die Lurchi-Comics selbst auch liebevolle Hommagen an Klassiker der Kulturgeschichte wie Jules Verne oder die Reisen des Marco Polo enthalten, wurde auch der Salamander einige Male Ziel subtiler Anspielungen und offenkundigen Klamauks.
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Peter Krisps „offizielle“ Parodie
Die bekannteste, wenn auch unveröffentlichte Parodie stammt von dem Lurchi-Zeichner mit dem die meisten von uns aufgewachsen sind höchstselbst. Peter Krisp, genannt „piit“, zeichnete Lurchi 15 Jahre lang von 1979 bis 1994. Neben den 34 offiziellen Lurchi-Heften verfasste und zeichnete er auch eine Parodie. Die geheimnisvolle Geschichte ist nicht Teil des Lurchi-Kanons sondern entstand zum Abschied eines langjährigen Salamander-Mitarbeiters. Dieser Comic-Strip wird als „Lurchi für Erwachsene“ bezeichnet, über den Inhalt ist indes wenig bis nichts bekannt. Dennoch wird die Existenz dieser „offiziellen“ Lurchi-Parodie nicht angezweifelt.
Lurchland Memories
Eine weniger bekannte Parodie stammt von Rainer Gabriel. Der Comic „Lurchland Memories“ wurde in den 1990ern im Rahmen eines Kunstprojektes geschaffen und nahm 1998 am ZEIT „Pegasus 98“ Internet-Literaturwettbewerb teil. Inhaltlich richtete sich der Comic an eine erwachsene Zielgruppe und erzählte die Abenteuer von Lurchi und seinen Freunden viele Jahre später. Lurchi, Hopps und Unkerich rechnen darin, schwerbewaffnet die häusliche Gewalt an Lurchis Schwester Trine und den sexuellen Missbrauch ihres Kindes durch den eigenen Ehemann und einen Porno-Ring.
Lurchi-Referenzen bei Stromberg
Auch die Erfolgsserie „Stromberg“ von Ralf Husmann mit Christoph Maria Herbst, Bjarne Mädel und Oliver Wnuck enthält ihre Referenz an den Salamander aus Kornwestheim. Herbst spielt darin die Titelfigur Bernd Stromberg, Leiter der Abteilung Schadensregulierung M bis Z der Capitol-Versicherung. In einer Folge der dritten Staffel der Serie, die dem internationalen Mockumentary-Format „The Office“ nachempfunden ist, setzt Stromberg eine Ausnahmegenehmigung für einen Sandwich-Toaster durch. Aufgrund dieser Heldentat wird er fortan in der Schadensregulierung auch „Lurchi“ genannt.
Während jüngere Zuschauer mit der Lurchi-Referenz nicht viel anfangen können, erinnern sich ältere Zuschauer noch gut an den Helden ihrer Kindheit. Im Jahr 2014 kam der seit 2011 über Crowdfunding finanzierte Stromberg-Film ins Kino. Zum DVD-Start veröffentlichte Herbst unter dem Bandnamen „Lurchi und der ganze Bums“ den Song „Hup Hup – Der Stromberg Bus-Song“, einen sinnlosen Sauf- und Party-Song, der auch im Film vorkommt.
Hier anhören: Stromberg Bus-Song bei Amazon
Lurchi bei Stupidedia
Die „Stupidedia“ ist eine satirische Variante der Wikipedia-Enzyklopädie, welche in lexikalischem Charakter durch Überspitzungen öffentliche Personen, Dinge oder Ereignisse persiifliert. In dem Artikel „Lurchi“ wird der beliebte Salamander als „teuflisch geniales Maskottchen eines zielstrebigen Unternehmens“ dargestellt, das die ganze Welt „besohlen“ möchte. In bester Frankenstein-Manier soll Salamander-Gründer Jakob Sigle einst mit Froschlaich, Lederresten und Nieten experimentiert haben, um Lurchi zu erschaffen.
Zur Gang des Gauners Lurchi gehören laut Stupidipedia aus der Original-Clique nur Hops und Unkerich. Darüber hinaus seien die Mitglieder der Verbrecherbande „Mäusepiss“ (Mäusepieps) und „Igelfrau“ (Igelmann) mit offenbar sadistischen Anbahnungen. Was „Pipi“ (Piping) für einer sei, „darüber streiten die Gelehrten“ laut Stupidedia allerdings noch. Immerhin würgt hier trotz niemand den Lurch.
Hier nachlesen: Lurchi in der Stupidedia
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Lurchi-Referenz bei den Simpsons
In Folge 14 der vierten Staffel der animierten Kult-Erfolgsserie „Die Simpsons“ („Großer Bruder – Kleiner Bruder“) hat das deutsche Synchronstudio einiges an kreativer Freiheit walten lassen. Homer Simpson stößt auf einen in einem Müllcontainer schlafenden Obdachlosen. Im englischen Original freut er sich darüber, dass dieser ja sei wie Oskar aus der Mülltonne. Die deutsche Synchronisation traute den Zuschauern unverständlicherweise jedoch offenbar nicht zu, diese Sesamstraßen-Referenz zu verstehen. Daher sagt Homer im Deutschen: „Hahaha, genau wie Lurchi, der Lurch!“ und geht weiter. Ein wirklicher Bezug zum Kornwestheimer Salamander, welcher der Synchronisation Sinn gäbe, besteht in der Szene jedoch nicht.
Einzelne Folgen anschauen: Die Simpsons auf Amazon Prime
Lurchi Rap: Lurchi und seine Freunde
Die taz nannte es 1994 ein „Rockkabarett der altbackenen Schoten und Zoten“. Gemeint war die Kabarret-Truppe „Die kleine Tierschau“, die damals in Bremen einen Auftritt absolvierte. Das, was die taz-Redaktion eigentlich als Verriss des als uninspiriert und unlustig empfundenen Auftritts geplant hatte, enthielt jedoch auch einige Lobhudeleien auf einzelne Sketche und Ideen. Neben dem Stagediving im Schlauchboot lobte die taz vor allem auch den Auftritt des Trios in Salamander-Kostümen.
Verkleidet als Lurchi, Hopps und Unkerich legten die drei Kabarettisten einen unvergesslichen Rap-Auftritt hin, bei dem sie in Lurchi-Reimen eine der Salamander-Geschichten erzählten. Ein alter Mitschnitt des Auftritts findet sich seit 2009 auch auf Youtube. Die Kostüme sind in der Tat ein Hingucker und das nicht nur, weil Unkerich genau wie in der Quietschfiguren-Serie am Ende die Tuba spielt. Die Gruppe ist mittlerweile nicht mehr aktiv und hat sich nach 35 Jahren auf der Bühne zur Ruhe gesetzt.
https://www.youtube.com/watch?v=h7-uMeQ0xRE&t=170s
Website der Kleinkunstgruppe: „Die kleine Tierschau“
Lange schallt’s im Walde noch:
Salamander lebe hoch!
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© Alle Abbildungen sind, soweit nicht anders gekennzeichnet, eigene Fotografien. Das Urheberrecht an der Gestaltung der abgebildeten Objekte liegt bei ihren jeweiligen Illustratoren und Produktgestaltern, die nach Möglichkeit und bester Kenntnis genannt werden. „Salamander“ und „Lurchi“ sind lange eingetragene Warenzeichen der Salamander AG und Salamander GmbH gewesen. Das Copyright der Illustrationen liegt bei Salamander, bzw. hinsichtlich der Lurchi-Bücher beim Esslinger Verlag. Lurchi ist seit 2023 eine Marke von Supremo.
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