Collection Heroes

Forschung & Sammlung

Heinz Schubel

Mit dem großen Heinz Schubel verbinden viele Salamander-Fans die goldene Ära Lurchis. Schubel, der am 22. Januar 1906 in Langenöls geboren wurde, verantwortete als Zeichner den grafischen Relaunch der Lurchi-Hefte Anfang der 50er Jahre und betreute die Reihe bis er sich 1972 aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen musste. Schubel, der 1997 kurz vor seinem 92. Geburtstag in einem Pflegeheim in Stuttgart verstarb, schuf in seinem Leben eine Vielzahl wunderschöner Kinderbuch-Illustrationen, arbeitete als Grafiker und Illustrator.


Lurchi-Übersicht | Lurchi Figuren | Lurchi Hörspiele


Lurchi vor der Ära Schubel

Bereits um 1905 bis 1910 trat das Markenzeichen der Firma Salamander, ein Lurch und später Feuersalamander figürlich in Werbeanzeigen auf, aber erst 1937 bis 1939 erschien Lurchi erstmals als Heftform. Zielgruppe waren die Kinder, deren Eltern im Geschäft einkauften, denn Kinderschuhe für die Kleinsten gab es damals noch nicht. Die ersten fünf Hefte, deren Zeichner unbekannt ist und die für Werbezwecke mit dem Schuhkauf verteilt wurden, sind heute gesuchte Sammelobjekte. Da die Druckplatten im Krieg verloren gingen oder zerstört wurden, mussten die Hefte 10 Jahre später nach Vorlage noch einmal nachgezeichnet werden. Ab Heft 6 sollte ein neuer Stil umgesetzt werden, für den Salamander die Vereinigten Kunstanstalten in Kaufbeuren beauftragten und einen Wettbewerb ausschrieb, an dem unter anderem Salamander-Werbe-Illustrator Franz Weiß und Heinz Schubel teilnahmen. Letzterer konnte die Schuhfirma überzeugen und sicherte sich den Auftrag, den er 20 Jahre ausführte.

Wilhelm Busch und die Kunst des Krieges

Die Leidenschaft fürs Zeichnen entdeckte Heinz Schubel bereits im Kindheitsalter. Früh begann er seinem Vorbild Wilhelm Busch nachzueifern. Den ersten Weltkrieg erlebte er als Kind. Ab 1920 übersiedelte die Familie nach Freiburg im Breisgau, wo er eine Ausbildung in Litographie begann, Zeitungsanzeigen und ab den 1930er Jahren bereits Plakate und Kinderbücher unter anderem für die Verlage Loewe und Josef Scholz illustrierte. Im zweiten Weltkrieg wurde er 1940 zum Baubatallion einberufen, aufgrund seines Talentes zwei Jahre später in der Kartografie und für die Gestaltung von Propaganda-Flugblättern eingesetzt. Aus russischer Kriegsgefangenschaft kehrte Schubel bis 1950 nicht zurück. Die Sowjets erkannten sein Talent und nutzten ihn als Auftragskünstler für sozialistische Motive. Neben Loewe fand er nach seiner Freilassung auch beim Franz Schneider Verlag in München Anstellung.

Schubel und die Nachkriegshefte

Im Rahmen der wissenschaftlichen Spekulation über den zweiten Lurchi-Zeichner, der die Ursprungshefte abpauste, kam im Laufe der Jahrzehnte immer mal wieder auch Schubels Name ins Gespräch. Aufgrund stilistischer Unterschiede und einer mehr handwerklichen als künstlerischen Arbeit beim Nachzeichnen, wird Schubel als Urheber der ersten Nachkriegshefte allerdings gemeinhin ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass der Wettbewerb zur Neugestaltung bereits parallel angestoßen und womöglich noch nicht entschieden war. Auch gehörte es mit zu Schubels Aufgaben, die ersten fünf Hefte im neuen Stil noch einmal neu zu zeichnen. Es wäre kaum effizient, ihn die Arbeit „doppelt“ erledigen zu lassen.

Im Tandem mit Erwin Kühlewein

Schubel zeichnete neue Hefte, die fortan nur 8 statt 12 Seiten hatten, wie auch schon das gekürzte Nachkriegsheft Nummer 5. Die Texte lieferte Erwin Kühlewein, der seit 1950 als Prokurist und Werbeleiter für die gesamte Werbung der Firma Salamander zuständig war. Er textete die schönsten Reime und erdachte die noch heute beliebtesten Lurchigeschichten, die Schubel kongenial als Bildergeschichten zu Papier brachte. Da nach dem Krieg das Schulmaterial knapp war, wuchsen viele Kinder mit Lurchi-Heften als Lesefibeln auf. Nach 29 Heften verließ Kühlewein 1964 die Salamander AG und Schubel übernahm neben dem Zeichnen nun auch das Texten selbst. Außerdem wirkte er mit seinen Illustrationen an vielen Marchandising-Artikeln und Werbeprodukten der Firma mit. Nach insgesamt 52 Heften verließ Schubel 1972 das Projekt Lurchi und widmete sich aus gesundheitlichen Gründen dem Familienleben.

Schubel zog mit seiner Frau nach Esslingen, wo sie nach 22 Jahren verstarb. Schubel überlebte sie um drei Jahre und starb am 11. Dezember 1997 zurückgezogen in einem Pflegeheim in Stuttgart. Am 22. Januar des darauffolgenden Jahres wäre er 92 Jahre alt geworden.

Wo sind Heinz Schubels Original-Zeichnungen?

Schubel pflegte noch mit Wasserfarben direkt in den Federzeichnungen zu kolorieren, wodurch er keine Möglichkeiten für Nachkorrekturen mehr hatte, welche ihm Druckverfahren ermöglicht hätten. Der Verbleib seiner Originale ist nicht geklärt. Dem Vernehmen nach könnten diese sogar von Salamander aus dem Archiv heraus im Laufe der Jahrzehnte vernichtet worden sein. Einem unbestätigten Gerücht zufolge, könnten sie auch als Konvolut von einem einzelnen Lurchi-Sammler gekauft worden sein. Es besteht somit also noch Hoffnung, dass sie irgendwann wieder auftauchen. Ein Teil soll sich laut Sammlerkreisen außerdem aus der Insolvenzmasse Salamanders über den Verein für Geschichte und Heimatpflege Kornwestheim ins Wirtschaftsarchiv in Stuttgart-Hohenheim gerettet haben. Als größter Heinz-Schubel-Experte gilt der Lurchi-Forscher René Granacher.


Heinz Schubel Zeichnung verkaufen?
Collection Heroes kauft Heinz Schubel Zeichnungen an.



Zur Lurchi-Übersicht | Literatur über Lurchi | Lurchi Spielsachen


Heinz Schubels Werke

Hier entsteht eine Werkübersicht über die von Heinz Schubel illustrierten Bücher.


Lange schallt’s im Walde noch:
Salamander lebe hoch!


Collection Heroes ist eine redaktionelle Seite, die sich mit eigener Sammlung und Forschung beschäftigt und zugleich eine Anleitung für andere Sammler und Forscher gibt. Alle Texte auf dieser Seite sind selbst recherchierte und verfasste Texte. Irrtümer und Änderungen vorbehalten. 

© Alle Abbildungen sind, soweit nicht anders gekennzeichnet, eigene Fotografien. Das Urheberrecht an der Gestaltung der abgebildeten Objekte liegt bei ihren jeweiligen Illustratoren und Produktgestaltern, die nach Möglichkeit und bester Kenntnis genannt werden. „Salamander“ und „Lurchi“ sind lange eingetragene Warenzeichen der Salamander AG und Salamander GmbH gewesen. Das Copyright der Illustrationen liegt bei Salamander, bzw. hinsichtlich der Lurchi-Bücher beim Esslinger Verlag. Lurchi ist seit 2023 eine Marke von Supremo. 

Kauf-, Tausch- oder Verkaufsanfrage zu einem der Objekte stellen.

Collection Heroes nimmt am Amazon und am ebay Partnerprogramm teil. Für qualifizierte Verkäufe erhält der Betreiber dieser Seite eine Provision, welche jedoch keinen Einfluss auf die redaktionelle Berichterstattung hat.