Jürgen Kagelmanns Buch „Who is Who im Comic“ von 1997 ist Teil einer losen Lexikon-Reihe des dtv Verlags mit Bänden über über Comicfiguren, Märchenfiguren. Sagengestalten und Bibelcharaktere. Das Taschenbuch, das sich selbst als „Nachschlagewerk für alle Fans und solche die es werden wollen“ versteht, handelt alphabetisch im Stil eines Lexikons eine Reihe wichtiger und bekannter Comicfiguren ab. Darunter sind Klassiker wie Lucky Luke, Asterix, X-Men, Disney, aber auch Werbefiguren wie Mecki und Lurchi. Auch heute ist das Nachschlagewerk Kagelmanns noch mehr als nur ein Zeitzeugnis, was es auch der Bekanntheit des Autors als jahrzehntelanger Autor und Herausgeber von Comic-Fachliteratur verdankt.
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Der Lexikon-Eintrag zu Lurchi und seinen Abenteuern beschränkt sich auf die Nennung bereits bekannter Aspekte wie einem Exkurs zu den Lurchiheften als Giveaway beim Schuhkauf und auf die Nennung sowie teilweisen optischen Beschreibung von Lurchi und seinem Freundesgespann. Mehr Inhalt bietet der Absatz über Deutschlands ältesten Werbecomic nicht. Anders als bei anderen Figuren werden auch keine Zeichner namentlich genannt. Die Illustration des Artikels kommt ohne Verwendung üblicher Lurchi-Keyvisuals aus, zeigt den beliebten Feuersalamander aber in einer unvorteilhaften Pose. Neben Lurchi finden sich auch Einträge zu weiteren Werbefiguren wie Mecki von der Hörzu Programmzeitschrift oder Sumsi von den Volksbanken Raiffeisenbanken. Abseits davon sind die Einträge etwas skuril nischig wie die Befassung mir „Lady Lockenlicht“ aus dem gleichnamigen Mädchen-Comic oder die Einreihung von nicht primär als Comicfiguren geschaffenen Charakteren wie Kermit oder Captain Kirk zeigt.
Wer das Buch in den Händen hält, dem fällt sofort auf, dass es deutlich schmaler ist, als andere Comic-Lexika. Das bereits erwähnte inhaltliche Balancing stört etwas in der Leserführung. Das Dorf von Asterix und Obelix erhält Lexikoneinträge auch für unwichtige Nebencharaktere, während aus anderen Serien nur die Hauptcharaktere oder Settings beschrieben sind. Teilweise werden sogar Alternative Identitäten wie Supergoof (Superhelden-Version von Disneys Goofy) mit einzelnen Artikeln gelistet, während ganze Franchises wie die Turtles sind unter „Turtles“ zusammengefasst sind. Dadurch entsteht eine Balanceverschiebung hin zu ohnehin schon großen Comic-Franchises wie Disney, Marvel und DC, Asterix & Co. Man kann diese Schwerpunktsetzung als Exemplarisch für Comicfachliteratur der 1990er Jahre verstehen. Kagelmann selbst war Herausgeber des Jahrbuchs „Comic Anno“, der durch seine Expertise dem Lexikon die notwendige Fachkenntnis, aber auch seinen eigenen Mainstream-Fokus aufdrückte.
Das „Who’s Who“ Lexikon wurde ursprünglich zu einem Ausgabepreis von 16,90 DM (ca. 8,50 Euro) verkauft. Bei Ebay kann man es heute antiquarisch gebraucht für etwa 5 bis 7 Euro inkl. Versand bekommen. Ein spezieller Sammlerwert hat sich nicht herausgebildet. Bei Amazon ist das Buch (Stand Juli 2024) nicht gelistet.
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Jürgen Kagelmann
Der promovierte Psychologe und Medienwissenschaftler Jürgen Kagelmann war in seiner aktiven Zeit als Leiter des psychologischen Fachverlages in München, als Dozent und Lehrbeauftragter tätig. Seine wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Arbeiten befassen sich umfangreich mit Freizeit- und Tourismuswissenschaften, sowie mit Comics. Den Comic-Fans ist er als Herausgeber des Jahrbuchs „Comic Anno“ sowie als Co-Autor des Buches „Comics zwischen Zeitgeschehen und Politik“, Vorträgen, Fachaufsätzen und wissenschaftlichen Beiträgen bekannt.
Jürgen Kagelmann wurde am 26. April 1948 geboren. Nach seiner Schulzeit begann er sein Studium der Psychologie und Soziologie an der Universität Regensburg. Er setzte seine akademische Ausbildung fort und promovierte 1982 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau zum Dr. phil. Kagelmann hat sich in seiner beruflichen Laufbahn intensiv mit tourismusbezogenen Themen beschäftigt. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen eine breite Palette an Bereichen der Freizeitindustrie und Erlebniswelten. Ein weiterer bedeutender Aspekt seiner Arbeit ist die Erforschung touristischer Erlebnisse und Erlebnistheorien, das Reiseverhalten und die psychologischen sowie soziologischen Reisemotive. Kagelmann hat sich auch intensiv mit Reisemedien, insbesondere Reiseführern und Reisejournalismus, sowie dem Städtetourismus befasst.
Ab 1987 war Kagelmann in der Tourismuswissenschaft und -forschung tätig. Er hatte Lehrbeauftragungen an verschiedenen renommierten Hochschulen, darunter die Universitäten Wien und Leipzig, die Fachhochschulen Magdeburg und München sowie die Katholische Universität Eichstätt. Ab 1993 war er Dozent für Tourismuspsychologie an der Universität München. 2009 wurde er Professor für Tourismus und Freizeit an der HTW Chur (Graubünden), Institut für Tourismus- und Freizeitforschung ITF. Zudem übernahm er im Winter 2009 eine Lehrstuhlvertretung an der Katholischen Universität Eichstätt und ab 2010 war er Lehrbeauftragter für Tourismuswissenschaft an der Dualen Hochschule Ravensburg sowie für Gesundheitstourismus an der Hochschule Bremen. Kagelmann ist Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Tourismus (DGT) und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftliche Tourismusforschung (AST).
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Quellen und weiterführende Literatur
- Jürgen Kagelmann: „Who’s Who im Comic“ (1997), Deutscher Taschenbuchverlag dtv (München), 326 Seiten, hier S. 179
Lange schallt’s im Walde noch:
Salamander lebe hoch!
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