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Forschung & Sammlung

Lurchi Fußball, Lurchi Flummi & Lurchi Plastikbälle

Mit Lurchi ab ins Bällebad! Die beliebtesten Sportarten bei Kindern drehen sich um das Spiel mit dem Ball. Ein Trend, den man auch im Merchandise vieler Firmen wiederfindet, so wie bei Salamander. Große und Kleine Bälle von und mit Lurchi gab es im Laufe der Jahre einige. Dabei kann man insbesondere die Kategorien große Fußbälle, kleine Plastikbälle und Flummis zur Abgrenzung und Unterscheidung heranziehen. Besonders die zweite Kategorie hat es seit den 1960ern im Laufe der Jahrzehnte auf unzählige Farben, Motive und Varianten gebracht.


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Lurchi Fußbälle

Lurchi Regenbogen-Fußball (1980er)

Aus den 1980er Jahren stammt der erste Fußball mit einem Durchmesser von  18 Zentimetern. Der Ball fällt besonders durch seine bunten Farben mit den Regenbogenartigen Verläufen von blau über Lila und Rot zu Gelb und Weiß auf. Das Key Visual mit Lurchi und seinen Freunden, das auf der Vorderseite des Balles zu sehen ist, fand sich damals auch auf Plastiktüten und Schuhkartons

Die Bälle wurden in den 1980er Jahre verkauft und sind daher vielen Lurchi-Fans auch jüngerer Generationen noch vertraut. Aufgrund der Seltenheit wird der Ball mittlerweile mit 27 bis 35 Euro gehandelt. Dabei ist der Zustand in aller Regel kaum wertmindernd, solange der Ball nicht dauerhaft platt ist und sich nicht mehr aufpumpen lässt.

Lurchi Strand-Fußball (ca. 1995)

Der zweite Fußball, mit dem die Kinder spielten, stammt aus der Zeit von piiit Krisp und ist zum Jahresende 1994 hin entstanden. An diesem Ball mit seinen 18 Zentimeter Durchmesser kann man sich nicht satt sehen, denn er ist wie viele von piiits Arbeiten nahezu ein Wimmelbild. Die beide Hemisphären des Balls zeigen einmal Lurchi und seine Freunde bei Aktivitäten am Strand und einmal bei Aktivitäten im Park. Dabei begegnen ihnen gewohnt etliche Käfer und Schmetterlinge. Auf der äquatorialen Gleichlinie treffen Wasser und Wiese aufeinander. In dieser Menge und durch seinen verspielten Detailreichtum wirkt der Fußball fast etwas überladen und übermäßig bunt. Man hätte aus der Zeichenvielfalt genauso gut zwei Fußbälle machen können.

Der Ball wurde vermutlich nicht viel länger als bis 1995 verkauft, als Dietwald Doblies die Lurchigestaltung von piiit Krisp übernahm, und ist gegenüber dem ersten Ball relativ selten, da er nur sehr kurz produziert wurde. Sein Sammlerwert bemisst sich auf etwa 30 bis 40 Euro. Der Erhaltungszustand ist in der Regel gut.

Lurchi Plastikbälle

Lurchi Flummi – Lurchi beim Musizieren (1960er)

Der vermutlich älteste Plastikball von Lurchi zeigt den beliebten Feuersalamander mit seinem Akkordeon sitzend und musizierend. Das Key Visual stammt aus der Feder von Heinz Schubel vom Cover des Hefts mit der Nummer 20 aus dem Jahr 1959 und findet sich auf vielen Werbemitteln der 1960er Jahre. Auf dem Heft sitzt Lurchi vor einem Zelt mit Salamander-Wimpel und in der Geschichte gehen er und seine Freunde zum Camping. Neben der zeitlichen Nähe zum motivgebenden Heft deutet auch das Fehlen des Hinweises „Made in West Germany“ auf ein Herstellungsdatum vor Anerkennung der DDR und somit vor 1970 hin. Der Ball ist in orangegelb belegt.  Der Ball ist sehr selten und kann in bestem Erhaltungszustand inkl. Versand etwa 5 bis 10 Euro kosten.

Lurchi Plastikbälle – Lurchi mit Hut (1970er)

Auf die 1970er Jahre ist dieser 5 Zentimeter große Lurchi-Plastikball zu datieren. Lurchi reißt seine Arme mit dem Hut in der Hand in die Höhe wie im Jubel. Er ist dabei flächig und stilisiert wiedergegeben, hat eckige Salamander-Flecken und nur wenig Rundungen. Diesen Illustrationsstil findet man bei keinem der gängigen Lurchi-Zeichner. Er ist ein Zeichen der Werbeillustrationen der 1950er Jahre und findet sich ähnlich auch auf Schuhkartons der Zeit, die ihrerseits allerdings bis in die 1980er Jahre aufgelegt wurden. Dieser Lurchi ist eindeutig in der Heinz Schubel Ära entstanden, aber nicht dem großen Zeichner zuzurechnen, sondern einem der unbekannten Illustratoren. Auch die Verwendung des Salamander-Schriftzuges und der Hinweis „Made in West Germany“ erleichtern die Datierung des Balls. Der beste Hinweis zur Datierung ist allerdings Lurchi selbst. Als 1972 Schubels letztes Lurchi-Heft erschien, feierte im Februar Salamander in der Messe Berlin ein fest der Salamander-Alleinverkäufer. Auf der Menükarte fand sich das identische Key Visual wie auf dem Plastikball, der somit auf die frühen 70er Jahre zu bestimmen ist. Der Ball ist extrem selten und daher bei Sammlern gesucht. Es gibt ihn in verschiedenen Farben, von denen zwei gelb und grün sind. Ein möglicher Sammlerpreis kann bei ca. 12 bis 15 Euro liegen.

Lurchi Plastikbälle – Lurchi beim Jonglieren (1970er)

Ebenfalls auf die 1970er und eventuell beginnenden 1980er Jahre kann die Plastikball-Serie mit Lurchi als Jongleur verortet werden. Lurchi kniet in dieser Illustration im Halbkreis der Salamander-Schrift und jongliert drei Bälle über seinem Kopf. Der Hinweis „Made in West Germany“ gibt erneut eine Hilfe zur Datierung auf die Zeit zwischen 1970 und 1989. Diese rund 5 Zentimeter großen Lurchi-Bälle gibt es wie gewohnt in mehreren Farben. Dieses Mal mit dabei die Dauerbrenner rot, orange, gelb, grün und blau. Die Lurchi-Bälle tauchen gelegentlich auf dem Sammlermarkt auf und erzielen Preise von etwa 8 bis 10 Euro. Aufgrund ihrer Eigenschaften sind sie leicht mit der nachfolgenden Serie durcheinanderzubringen, die vermutlich sogar zeitgleich entstand.

Lurchi Plastikbälle – Lurchi beim Seilspringen (1970er)

Neben Lurchi als Jongleur gibt es eine Bällereihe, in der Lurchi Seil springt. Da Figur und Schrift identisch gesetzt sind und Lurchi abgesehen von der Beinstellung die gleiche Pose hat, unterscheidet sich das Motiv fast ausschließlich darin, dass über Lurchi in seinen Händen ein Seil hält, über das er springt, anstelle von drei Bällen, die er über dem Kopf jongliert. Auf den ersten Blick kann man beide Motive schnell verwechseln, besonders wenn man ein kleines Lurchi-Bällebad vor sich hat. Hier wurden vermutlich Produktionskosten gespart, indem ein bestehendes Motiv lediglich etwas abgewandelt wurde. Es ist gut denkbar, dass beide Bälleserien zur gleichen Zeit im Handel waren, was dann wiederum Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre sein dürfte. Auch diese Bälle sind etwa 5cm groß und in mehreren Farben verfügbar. Mindestens gibt es sie in grün und blau. Auch diese Reihe ist vergleichsweise selten und kann ebenfalls Preise von etwa 10 Euro je Ball erzielen.

Lurchi Plastikbälle mit WMS Logo – Erste Serie (1980er)

In den 1980er Jahren begann Lurchi mit dem WMS-System zu werben. Hinter WMS verbirgt sich das heute gängige Weiten-Maß-System für Kinderfüße in den Breiten „Weit“, „Mittel“ und „Schmal“. Die WMS-Fußmessgeräte ermitteln dabei eine kombinierte Schuhgröße aus Länge und Weite des Fußes. Das System gilt heute als Standard und Qualitätsmerkmal für Kinderschuhe. Zeichner zu dieser Zeit war piiit Krisp. Im Key Visual hält sich der lachende Lurchi mit Hut ein Schild vor den Bauch, auf dem das Salamander-Logo und das WMS Logo mit einem Pluszeichen verbunden abgebildet sind. Darunter steht „Die Vorsorge-Garantie für gesunde Kinderfüße“. Der linksseitig angebrachte Hinweis „Made in West Germany“ datiert die Serie auf die Zeit vor dem Mauerfall. Krisp zeichnete Lurchi erst ab 1979, wodurch eine Datierung der Plastikbälle auf den Zeitraum 1980 bis 1989 möglich ist. Die Bälle gab es wie gewohnt in mehreren Farben. Die Bälle sind 5 Zentimeter groß, selten und haben einen Wert von ca. 7 bis 8 Euro inkl. Versand.

Lurchi Plastikbälle mit WMS Logo – Zweite Serie (ca. 1995)

Die Lurchi WMS Plastikbälle gibt es in zwei Serien. Selbst unter Sammlern werden die Key Visuals bei einem flüchtigen Blick schnell mal verwechselt, weil das Motiv so ähnlich ist. Zeichner dieses WMS-Balls ist allerdings Dietwald Doblies. Auch nach dem Mauerfall warb Lurchi erneut mit dem WMS Logo als Key Visual. Das Motiv hatte mittlerweile in mehrerlei Hinsicht ein Update bekommen. Auf „Made in West Germany“ konnte nun mit der Wiedervereinigung verzichtet werden. Ob also überhaupt noch in Deutschland Produziert wurde, ist nicht belegt. Der Hersteller scheint gewechselt zu haben, da die neuen Bälle mit 6 Zentimetern einen Zentimeter größer sind als die Vorgänger. Anstelle des Salamander-Logos hat Lurchi nun sein eigenes Logo bekommen, dem Doblies ein eigenes Schild spendiert. Lurchi blickt nun nicht mehr nach links sondern nach rechts und hält die beiden Schilder mit Lurchi/Salamander und mit dem WMS-Logo seitlich neben seinen Körper. Den unteren Abschluss bildet ein schwarzer Balken mit der bereits bekannten Aufschrift „Die Vorsorge-Garantie für gesunde Kinderfüße“.

Diese Plastikbälle sind in den sieben Farben rot, grün, orange, gelb, weiss, blau und pink bekannt. Sie tauchen in den drei erstgenannten Farben relativ häufig auf und haben dann einen Wert von etwa 5 bis 7 Euro. Der blaue und der pinkfarbene Ball sind weniger häufig zu finden und erzielen etwa 10 Euro. Der weiße Ball ist sehr gesucht und kann bei Sammlern etwa 15 bis 20 Euro erzielen.

Lurchi Plastikbälle mit Logo (2000er)

Das aktuellste Set der Lurchi-Plastikbälle kam erst im neuen Jahrtausend, nach dem Relaunch 2000, auf den Markt. Anstelle von lustigen Abbildungen mit Lurchi zeigt diese Variante nur noch das Lurchi-Logo mit Schriftzug und Lurchis Konterfei im Kreis in der Variante von Dietwald Doblies bevor der Schriftzug eine Outline bekam. Die Bälle (interne Artikelnummer für Händler: 1-00717-02) gab es laut Katalog noch im Jahr 2011 in sechs Farben: grün, weiß, orange, rot, gelb und blau. Der Durchmesser beträgt 5 Zentimeter.

Ein Sammlerpreis der heute noch häufig zu findenden Lurchi-Plastikbälle liegt bei etwa 5 bis 7 Euro je Ball. Der weiße Ball ist besonders selten und kann auch höhere Preise erzielen. Ein Komplettes Set ohne ihn kann etwa 35 Euro und ein Komplettsatz aller Bälle auch 40 bis 55 Euro einbringen.

Lurchi Vollgummi-Flummi

Aus den 2010er Jahren stammt ein weiterer Lurchiball, der keinen direkten Bezug zu den Figuren mehr hat, aber als Flummi durch das Salamander-Fleckenmuster an Lurchi erinnern soll. Passend zum neuen Unternehmensauftritt wurden alle Artikel vom Schuhkarton über Tragetüten bis hin zu Wandelementen und Dekopappen, ja sogar das Schuhmess-Mobil wurden mit dem Lurchi-Muster überzogen. Der Flummi ist ein typischer Springball aus Gummi, der mit 3,5 Zentimetern Größe relativ klein ist, dafür aber große Sprünge vollführen kann. Der Ball wurde originalverpackt in einem kleinen, einseitig offenen, durchsichtigen Plastiktütchen ausgegeben. In mindestens zwei Verkaufshilfen-Katalogen aus dem Jahr 2011 taucht er nicht auf, weshalb der Flummi vermutlich später in den 2010er Jahren hinzu kam. Erhältlich war er in den Salamander Schuhgeschäften. Der neue Lurchi-Flummi ist auf dem Sammlermarkt selten und kann Preise von etwa 8 bis 15 Euro erzielen. Mit ein bisschen Glück kann man den Lurchi Flummi allerdings sehr selten auch für 5 Euro finden.


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Quellen und weiterführende Literatur

  • Eigene Sammlung und Recherchen
  • Aufzeichnungen des Lurchi-Zeichners piit Krisp
  • Einsicht in 2 Verkaufshilfen-Kataloge von Lurchi.de (undatiert, aufgrund des enthaltenen Malheftes und der abgebildeten Lurchi-Hefte jedoch auf 2011 zu datieren)

Lange schallt’s im Walde noch:
Salamander lebe hoch!


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© Alle Abbildungen sind, soweit nicht anders gekennzeichnet, eigene Fotografien. Das Urheberrecht an der Gestaltung der abgebildeten Objekte liegt bei ihren jeweiligen Illustratoren und Produktgestaltern, die nach Möglichkeit und bester Kenntnis genannt werden. „Salamander“ und „Lurchi“ sind lange eingetragene Warenzeichen der Salamander AG und Salamander GmbH gewesen. Das Copyright der Illustrationen liegt bei Salamander, bzw. hinsichtlich der Lurchi-Bücher beim Esslinger Verlag. Lurchi ist seit 2023 eine Marke von Supremo. 

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