Zu den ältesten Werbefiguren der Firma Salamander gehören die Lurchi Biegefiguren, die sich schon seit den 1950er Jahren großer Beliebtheit bei Jung und Alt erfreuen. Die Figuren sind aus bemaltem Gummi mit Drahtskelett und lassen sich dadurch in unterschiedliche Positionen biegen, was nicht bei allen Modellen gleich einfach und gut funktioniert. Grundsätzlich sind hierbei vier Hauptserien mit unterschiedlichen Figuren zu unterscheiden. Maßgeblich geprägt wurde Lurchis Erscheinungsbild von 1954 bis 2000 von der Bildhauerin Eva Zippel, die für die Spielwarenfirma Schleich 30 Jahre lang als alleinige Designerin und Modelleurin arbeitete. Zippel hat durch ihr umfangreiches Schaffen und Wirken zwar einiges an Renommee aufgebaut, ihr Beitrag zu Lurchi ist aber bisher weitgehend unbekannt gewesen und somit nie ausreichend gewürdigt worden. Die Gestalter der modernen Lurchifigur im Stil des Redesigns von Dietwald Doblies sind nicht bekannt.
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Am verbreitetsten in den privaten Haushalten sind die Biegefiguren der massenhaft produzierten Serien der 1980er Jahre. Von 1954 bis in die 1990er Jahre trug Lurchi als Biegefigur lediglich Schuhe und war ansonsten nackt. in den beiden späteten Serien ist er bekleidet, was auch mit dem Reboot des Merchandise um das Jahr 2000 herum zusammen hängt. Als Biegefiguren gibt es ausschließlich Lurchi. Seine Freunde haben den Sprung leider nicht geschafft. Zwar wird ab und an eine Frosch-Biegefigur als angeblicher Teil der Salamander-Serie angeboten, es handelt sich jedoch nicht um Hopps sondern um eine Drittfigur ohne Sammlerwert.
Häufige Beschädigungen der Figuren sind eine Abnutzung des Gummis, welches porös wird und einreißt, ein Abrieb der Farbe oder an den Enden der Extremitäten hervorstehende Drähte. Beschädigungen jeglicher Art führen zu einem drastischen Wertverlust. Die Biegefiguren sind mit die häufigsten Werbefiguren von Salamander, die man problemlos noch auf dem Trödel findet. Je nach Serie variiert der Wert zwischen 5 und 40 Euro.
Lurchi Biegefiguren Übersicht
Ursprüngliche Lurchi Biegefigur von Eva Zippel (1954 bis 1964) Salamander AG Kornwestheim / Sammlerwert ca. 20 bis 40€ |
Modernisierte Lurchi Biegefigur von/nach Eva Zippel (1964 bis 2000) Salamander AG Kornwestheim / Sammlerwert je nach Unterserie von 5€ bis 20€ |
Neue Lurchi Biegefigur nach Dietwald Doblies (ab 2001) Salamander / Sammlerwert ca. 5 bis 10€ |
SIP Lurchi Biegefigur nach Dietwald Doblies (ab 2005) Salamander Industrie Produkte / Sammlerwert ca. 20€ |
Serie 1: Ursprüngliche Lurchi Biegefigur von Eva Zippel
Als im Jahr 1954 die Lurchihefte mit Heinz Schubel neu aufgelegt wurden, erkannten die Verantwortlichen bei Salamander, dass es weiteren Merchandises bedurfte. Sechs Jahre zuvor hatte Friedrich Schleich die Spielzeugsparte der Clora GmbH begründet. Sein Unternehmen, das eigentlich Atemschutzgeräte produziert hatte, konnte diese Tätigkeit in den Besatzungsjahren zunächst nicht fortsetzen. Basierend auf der Idee von Harry Steinbrecher, dem Strichmännchen Jopo, entwickelte Schleich aus Materialresten wie Draht und Samt seine erste Biegefigur, die er 1948 zum Patent (Patentschrift DE 862 867) anmeldete. Die alleinige Designerin und Modelleurin der Firma Clora und später Schleich war von 1946 bis 1975 die Bildhauerin Eva Zippel. Sie entwickelte aus dem Prototypen die erste Biegefigur von Jopo und in der Folge mehrere Hundert Werbebiegefiguren im Lauf von fast 30 Jahren. Diese Biegefiguren als Werbemittel bot Schleich im Rahmen von Geschäftsanzeigen an.

Lurchi von 1954 in einem Schleich Werbeprospekt
Zippel war es folglich auch, die 1954 die erste Lurchi-Biegefigur entwickelte (Vgl. Fellmer 2013) – zu einem Zeitpunkt als Lurchis Aussehen noch nicht sehr gefestigt war. Der Comic-Held war zu dieser Zeit auch in den Heften noch wenig ausdefiniert und das merkt man auch in der Gestaltung seiner Figur, die sich deutlich von ihrem späteren Aussehen abhebt. Lurchi ist knapp 11 bis 12 cm groß, ist schlank und hat stark ausgeprägte gelbe Augenwüste, große Augen und einen klobigen Kopf. Seine Zeichnung besteht aus länglichen unregelmäßigen Flecken, die noch stark asymmetrisch geformt sind. Er trägt schmale, halbhohe Stiefel, die dreimal geschnürt sind. Unter der Sohle, die keinen Absatz hat, findet sich keine Herstellerkennung, dafür eine umlaufende Kante. Lurchi taucht aber in alten Schleich Warenkatalogen auf.
Auch in den Heften stand das Aussehen Lurchis in den Zeichnungen von Lorenz Pinders vor dem Krieg dem neueren Lurchi von Heinz Schubel noch gleichrangig gegenüber und so weist dieser Biegelurchi neben der Handschrift von Eva Zippel wohl von beiden Zeichnern Merkmale auf. Den gefleckten Körper von Schubel und die gröbere Zeichnung von Pinder. Die Figuren mit diesem Aussehen sind auf die Jahre 1954 bis 1964 zu datieren und haben bei gutem Erhaltungszustand einen Sammlerwert von etwa 20 bis 40 Euro.
Wie sehr der Biegelurchi schon damals die Jugend beeindruckt hatte, zeigt ein Erlebnisbericht aus dem Deutschen Historischen Museum von Marianne Schaff, die sich im Rahmen einer Ausstellung 2001 erinnerte, wie sie damals im April 1958 den Biege-Lurchi als Belohnung für ihr erstes Zeugnis bekam. „Fast mein ganzes achtes Lebensjahr war ich an „ihm“ vorbeigelaufen, um ihn herumgegangen, hatte ihn morgens begrüßt und mittags verabschiedet. Auf dem langen Schulweg, für den es in Berlin-Tempelhof 1957 keine Straßenbahn und keinen Bus gab, entwickelte sich der Wunsch, mit ihm zu spielen und ihn mein eigen nennen zu dürfen. Er saß und stand und turnte jeden Tag durch die Schaufenster neben meiner Schule.“ Das Salamander-Geschäft neben der Schule in Berlin-Tempelhof könnte das in der Königstraße in Mariendorf gewesen sein. Die Erinnerung schenkt uns noch ein anderes in Vergessenheit geratenes Detail. 3 Mark hat der erste Lurchi damals im Schuhladen gekostet (Vgl. Schaff 2001).
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Serie 2: Modernisierte Lurchi Biegefigur
Viele der Biegefiguren, die Eva Zippel modellierte wurden im LAufe der Jahrzehnte modernisiert. Diese Schicksal ereilte 1964 auch Lurchi, der mittlerweile von Schubel sehr stark geprägt worden war und optisch nicht mehr viel mit der wulstigen Biegefigur aus den 50ern gemein hatte. So entstand ein Biegefigur-Nachfolgemodell mit neu designtem Lurchi (Serie 2A) mit geprägten Flecken. Auch das nachfolgende Modell mit lediglich augemalten Flecken (Serie 2B) gehört noch in die Lurchi-Schleich-Produktionsära.

Schleich Rohling der Serie 2A
Bemerkenswerterweise wurden aber alle weiteren Figurenserien nach 1974 in Fernost produziert ohne das Produktmuster wesentlich zu ändern. So änderte sich Lurchis Aussehen in den nächsten 40 Jahren kaum, so dass Eva Zippel bis heute als Mutter aller Biegelurchis bis 1999 gelten kann. Das Aussehen war weitgehend gefestigt und überstand auch etliche Zeichner-Wechsel der Hefte ab 1962. Viele Generationen spielten mit genau diesem Lurchi. Dass der Kenner trotzdem Unterschiede der Figur im Laufe der Jahrzehnte ausmachen kann, ist den veränderten Produktionsbedingungen und Qualitätswechseln nach dem Weggang von Schleich geschuldet.
Durch die unterschiedlichen Produktionslinien kann man geringe Abweichungen in der Farbgebung und unterschiedliche Markungen ausmachen, die zur weiteren Abgrenzung des jeweiligen Figurenalters herangezogen werden können. Hinzu kommen verschiedene Originalverpackungen. In allen Serien ist Lurchi breiter gebaut als in der ursprünglichen Figurenserie und wirkt dadurch sportlicher und gestählter. Die Augenwülste sind nun kleiner und schwarz statt gelb. Die Flecken auf dem Lurchi sind insgesamt kleiner, weniger langgezogen und symmetrischer ohne aber gespiegelt zu sein. Mit etwa 12 cm ist der Lurchi etwas größer als die erste Serie und trägt nun klobige Halbschuhe. Insgesamt ist er besser beweglich und besser ausbalanciert.
Die Unterserien weisen folgende Merkmale und Sammlerwerte auf:
- Serie 2A (ab 1964): Geprägte, klar umrissene Flecken / Rundes Schleich-Symbol unter dem Fuß / sehr selten / Wert ca. 15 bis 20 Euro
- Serie 2B (bis 1974): Aufgemalte Flecken / Rundes Schleich-Symbol unter dem Fuß / sehr selten / Wert ca. 12 bis 15 Euro
- Serie 2C (Mitte der 70er bis 80er): Verschwommene aufgemalte Flecken / Verschiedene Farbvarianten mal mit rotem Mund und dunklen Flecken, mal mit rosa Mund und hellgelben Flecken / Mal stark, mal weniger stark verwaschene Flecken / Keine Marke unter dem Fuß / nicht selten / Wert ca. 5 bis 7 Euro
- Serie 2D (1980er): Aufgemalte Flecken / Roter Mund, dunkle Flecken / CE-Prüfzeichen unter dem Fuß / selten / Wert ca.7 bis 10 Euro
- Serie 2E (1990er): Aufgemalte Flecken / Roter Mund, dunkle Flecken / CE-Prüfzeichen und Kennung „Salamander AG 70806 Kornwestheim“ unter dem Fuß / selten / Wert ca.7 bis 10 Euro
Rein optisch sind die Unterserien kaum zu unterscheiden:
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Serie 3: Die Lurchi-Biegefigur nach Doblies
Mit dem Reboot der Lurchi-Charaktere im Jahr 2000 hatte die Original-Biegefigurenreihe ausgedient und wurde eingestellt. Es dauerte jedoch nicht lange und Lurchi konnte erneut seine Flexibilität und Biegsamkeit unter Beweis stellen. Bereits 2001 kam eine neue Biegefigur auf den Markt, die auf dem Zeichenstil und der Gestaltung von Lurchi-Zeichner Dietwald Doblies beruhte. Lurchi trägt nun T-Shirt und Hose sowie Sportschuhe. Die Figur wirkt stolzer und abenteuerlustiger als ihr doch recht antiquierter Vorgänger, der immerhin über 45 Jahre auf dem Buckel hatte.
Der neue Biege-Lurchi weist gegenüber dem alten eine noch viel bessere Qualität auf und ist rund 13cm groß. Die Arme und Beine sind stark, die Füße mit Schuhen und Socken sehr detailliert ausgearbeitet. Alle Extremitäten inklusive des Schwanzes lassen sich perfekt in Form bieten, was bei den alten Serien oft durch das widerspenstige Gummimaterial nicht funktionierte. Lurchi hat wieder gelbe Augenwülste wie in der allerersten Figurenserie, der Mund ist aber nicht mehr geöffnet, sondern zu einem Lächeln geformt. Die großen Augen wirken neugierig. Mit diesem Lurchi kann man wirklich gut spielen. Die Figuren sind mittlerweile derart gut gefertigt, dass quasi keine Farbvarianten oder verschwommenen Färbungen mehr auftauchen und alle Lurchis einheitlich sind.

Biegelurchi Doblies in OVP aus Kornwestheim und Langenfeld (v.l.)
Unterschiede gibt es allerdings in der Originalverpackung, die je nach Besitzverhältnissen variierte. Die ältere Verpackung ist die der Salamander Shoes & Trend Company GmbH aus 70806 Kornwestheim. Neben der Herstellerangabe finden sich auf der Tüte auch der Grüne Punkt, das Recycling-Zeichen und das CE-Prüfzeichen, sowie ein Hinweis auf die Nichteignung für Kinder unter 3 Jahren wegen abbeiss- und verschluckbarer Kleinteile. Verpackt war Lurchi in einer nach oben offenen Plastiktüte, in die man hineingreifen und Lurchi herausnehmen und wieder hineinlegen konnte. Ab 2009 hatte der Schuhhersteller Ara aus Langenfeld Salamander übernommen. Die Rechte gingen an die Salamander GmbH, Zur Schlenkhecke 4, 40764 Langenfeld über. Auch diese Tüte hatte das CE-Zeichen, sowie den Hinweis auf verschluckbare Kleinteile für Kinder unter 36 Monaten. Die Tüte war oben verschweißt, unten aber wieder verschließbar geklebt.
Die neue Lurchi-Biegefigur wurde anfangs für 3 Euro und wird mittlerweile für knapp 4 Euro in den Schuhgeschäften ausgegeben. Erhältlich sind sie allerdings nur in den Salamander-Filialen, die auch Kinderschuhe verkaufen (z.B. Kornwestheim oder Montabaur). Sie ist nicht selten. Seltener ist hingegen die Variante mit der alten OVP, die auf dem Sammlermarkt auch 10 Euro oder mehr erzielen kann.
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Serie 4: Die Lurchi SIP Biegefigur
Hinter der „Lurchi SIP Biegefigur“ verbirgt sich die Firma Salamander Industrie Produkte mit Firmensitz in Türkheim. Die Firma, zu der Salamander-Gründer Jakob Sigle bereits 1917 den Grundstein legte, stellte fast ein Jahrhundert lang den Industriezweig des Salamander Konzerns dar. Als 2003 die Entscheidung zur Zerschlagung der Salamander AG fiel, wurde die SIP eigenständig. Genau wie die Salamander Schuhe hatten aber auch die Industrieprodukte den Salamander Lurchi als Maskottchen. In seiner Tätigkeit für die SIP trägt der schwarz-gelbe Lurch stets eine grüne Latzhose mit Aufschrift „SIP“, sowie ein gelbes Shirt und braune halbhohe Stiefel. Laien halten diesen Lurchi auch für einen Gärtner und benennen die Figur falsch.
Die Grundlage für diese Biegefigur, wie man an der gleichen Statur und dem identischen Gesicht sieht, ist die oben beschriebene Figur von Dietwald Doblies. Die Latzhose scheint dem Lurchi die Arbeit allerdings zu erschweren, denn durch die dickeren Beine ist er weniger beweglich und die seitliche Fußstellung tut seinem Gleichgewicht auch nicht sehr gut.
Von der Figur gibt es mindestens zwei unterschiedliche Varianten, die sich in der rückseitigen Beschriftung unterscheiden. Eine Variante hat auf dem rechten Bein die Webadresse „www.sip.de“ aufgedruckt, die andere Variante trägt die Beschriftung „SIPL-2015 www.salamander-group.info“ auf dem rechten und „Salamander Industrie Produkte Jakob Sigle Straße 58 86842 Türkheim“ auf dem linken Bein. Diese zweite Variante dürfte auf das Jahr 2015 zu datieren sein. Die SIP Biegefigur ist in beiden Varianten recht selten und wird für etwa 15 bis 20 Euro gehandelt, mit OVP kann es auch bis zu 30 Euro raufgehen.
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Einzelstücke und Miniserien
Lurchi Biegefigur Customs
Aus der ersten Biegefiguren-Serie sind verschiedene Custom-Figuren bekannt. Bei Customs handelt es sich um individuelle Ausfertigungen von Figuren durch künstlerische Veränderungen. Diese können von Fans, Künstlern oder auch individuell von von einzelnen Schuhhäusern durchgeführt worden sein ohne dass sie jemals vom Haupthaus in Serie gegeben wurden. Man muss sie daher als abseits von der Serienproduktion und inoffizielle Arbeiten ansehen und als solche bewerten. Es handelt sich jedoch durch die Bearbeitungen immer um Unikate oder Kleinstserien.
Lurchi mit Blumen in Box
Wie in einem Diorama findet eine Lurchi-Biegefigur sich hier in einer Plastikbox mit verschiedenen Plastikblumen wieder. Dieses Arrangement erinnert an die alten „Lurchi im Wald“-Geschichten, als der Salamander noch überwiegend in Tiergröße dargestellt wurde und sich durch die fantastische Märchen-Wald-Welt der ersten Lurchizeichner bewegt, um Abenteuer in der Natur zu erleben.
Die Gestaltung ist sehr einfach nachahmbar, indem man Lurchi mit anderem Spielzeug kombiniert. Der Wert der zugrundeliegenden Figur und der Materialkosten beträgt etwa 15 Euro. Als künstlerisches Arrangement wurde es von einem Bremer Händler für 15 Euro verkauft. Sammler könnten für die gefällige und vitrinentaugliche Zusammenstellung auch mehr zahlen. Nach Angaben des Bremer Händlers, der diese verkaufte, sollen drei Boxen im Umlauf sein. Sie könnten aus einem Schuhhaus kommen, das die einzeln verkauften Lurchi-Biegefiguren noch etwas aufpeppen wollte.
Lurchi mit Filzhut
Dieser Lurchi ist näher an dem Comic-Lurchi als die Original-Biegefigur, denn jemand hat ihm aus Filz einen grünen Tirolerhut mit Hutband und Feder gebastelt und auf den Kopf gesetzt. Der Hut ist allerdings nicht geklebt, sondern mit einer Stecknadel im Kopf befestigt. Ein Zeichen dafür, dass es sich nicht um ein Spielzeug, sondern eindeutig um ein Vitrinenstück handelt. Die Original-Figur hat Verfärbungen der gelben Gesichtsflecken, welche für die digitale Abbildung korrigiert wurden.
Der Wert der zugrundeliegenden Figur und der Materialkosten beträgt etwa 6 Euro. Als künstlerisches Arrangement wurde es von einem Bremer Händler für 30 Euro und irrtümlich als Original von Salamander verkauft. Sammler könnten jedoch durchaus einen Preis von 20 bis 25 Euro für diese Bearbeitung zahlen, zumal es sich um ein Unikat handelt. Die Figur dürfte aus einem Schuhhaus stammen, wo sie zu Werbezwecken ausgestellt war.
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Vorkriegs-Lurchi Biegefigur
Beim Vorkriegslurchi handelt es sich um eine Biegefigur, die mutmaßlich aus der ersten Serie der Biegefiguren nach Heinz Schubel stammt. Bearbeitet wurde vor allem die Farbgebung des Lurchis. In der Vorkriegsversion, die vermutlich auf Lorenz Pinder zurückgeht, hatte Lurchi noch eine für Feuersamalander typischere ungleichmäßige gelbe Maserung. Außerdem war Lurchis Bauch vor der Bearbeitung durch Heinz Schubel noch nicht gefleckt, sondern wie beim tierischen Vorbild aus der Natur gerillt. Besonders im Gesicht waren die Unterschiede offenkundig, da dieses früher vor allem um die Mundpartie überwiegend schwarz und mit einem weißgrauen Bart versehen war.
Der Wert der zugrundeliegenden Figur und der Materialkosten beträgt etwa 30 Euro, wobei die Figur jedoch in einem nicht mehr einwandfreien Zustand ist. Auch die Bearbeitung ist nicht ganz einwandfrei. Sammler könnten jedoch durchaus dennoch einen Preis von ca. 45-50 Euro für dieses Unikat zahlen. Es könnte sich hierbei um ein Fan-Custom aus den 50er oder 60er Jahren oder ein späteres Upcycling einer alten, stark bespielten Figur handeln. Vorlage für die Gestaltung dürfte das Lurchi-Vorkriegscover gewesen sein.
Lurchi als Skifahrer
Lurchi als Wintersportler ist eine Biegefigur der ersten Serie, die als Custom mit roten Skiern versehen worden ist. Die Skibindung ist dabei offenbar geklebt und zusätzlich mit Schrauben versehen, die Skier und Fuß miteinander verbinden. Neben den zusätzlichen Brettern ist der Lurchi unbearbeitet. Das etwas bespielte Stück könnte aus einem Schuhgeschäft, aus einem Sammlerhaushalt oder aus einem Kinderzimmer stammen. Dernkbar ist auch, dass Lurchi einst in einem Schnee-Diorama stand, wo er durch eine Winterlandschaft fuhr. Durch die in der alten Figur noch stark gespreizten Beine könnte man auch an manche Skisprung-Flugfiguren denken. Die Bretter sind nicht gemarkt, weshalb es sich um eine Maßanfertigung handeln könnte. Denkbar ist jedoch auch, dass sie einem anderen Spielzeugset entnommen wurden. Entgegen dem ersten optischen Eindruck sind sie jedoch nicht aus Kunststoff sondern aus Holz.
Das vermutliche Unikat erzielt als Custom-Figur im aktuellen Erhaltungszustand auf dem Sammlermarkt etwa 45 bis 50 Euro. Eine Datierung könnte im Zeitraum der 1960er bis 80er Jahre liegen.
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Quellen und weiterführende Literatur:
- Eigene Sammlung und Recherchen
- Angelika Fellmer / Gerd Leibrock: „Eva Zippel“, Website der verstorbenen Künstlerin, hier insbesondere die Artikel „Anfänge„, „Werbeprospekt“ und „Werbefiguren L bis Z„, Stand jeweils 2013, jeweils abgerufen am 22.02.2024
- Marianne Schaff: „Lurchi 1957“, Deutsches Historisches Museum, Website des DHM von 2001, archiviert Im Internet Archive, abgerufen am 24.11.2020
- René Granacher: „Lurchi Figuren“, hier speziell die Unterserien der Serie 2 (dort b bis f), private Lurchi-Website vom 18.11.2004, abgerufen am 23.11.2019
Lange schallt’s im Walde noch:
Salamander lebe hoch!
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