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Forschung & Sammlung

Salamander Publibel-Postkarten

Publibel-Karten waren spezielle Werbe-Postkarten aus Belgien, die bis in die 80er Jahre hinein verwendet wurden. Die 1933 erstmals erschienenen Karten wurden als sogenannte „Ganzsachen“ verkauft. Das bedeutet, das Porto der Karten wurde vorher bezahlt und war auf die Karte aufgedruckt. Ein Prinzip, das es auch in Deutschland gab, das in Belgien aber sehr spezielle Formen annahm und für Philatelisten ein komplett neues Sammelgebiet erschloss. Die Publibel-Karten waren Werbekarten, die von der Belgischen Postwerbeagentur Agence Publicité de Belge Postale ausgegeben wurden, die auch namensgebend für die Briefkarten war. Firmen konnten auf diesen Karten Werbeflächen meist in der linken unteren Ecke kaufen. Die Einnahmen kamen wohltätigen Zwecken zugute.


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Im Laufe von 50 Jahren erschienen so über 3.000 Kartenvarianten. Ab Karte 210 waren sie sogar offiziell nummeriert, was das Sammeln erleichterte. Ein Buchstabenkürzel hinter der Seriennummer gab an, welche Sprache auf der Karte verwendet wurde: F für Französisch, N für Niederländisch, A für Deutsch und bei zweisprachigen Karten immer die erstverwendete Sprache vor der zweitverwendeten als NF oder FN. Der Aufbau der Karten war immer gleich. Neben den Vordrucklinien für den Adressaten gab es auch Vordrucklinien für den Absender und eine ein- oder mehrsprachige Beschriftung.

Salamander Publibel-Karten (Belgien, um 1965)

Die deutsche Schuhfirma Salamander nutzte die Publibel-Karten in den 60er Jahren für die Bewerbung ihres Auslandsgeschäfts. Insgesamt sind drei Motive in je zwei Sprachversionen bekannt. Auf dem Sammlermarkt findet man sowohl postfrische Karten als auch gestempelte. Die Stempel auf den im Umlauf befindlichen Karten datieren ausschließlich auf die 60er Jahre, was auch zu den hohen 2000er-Nummern der Publibel-Karten passt. Alle drei Motive zeigen weiße oder schwarze Schuhe auf rotem Grund mit Werbebotschaften auf Französisch, Niederländisch und Englisch. Der Postwert aller Salamander-Karten beträgt jeweils 2 Belgische Franken. Jeder Werbetreibende konnte bei der belgischen Post eine oder mehrere Werbekarten beantragen. Er musste dazu nur Text und Bild bereitstellen. Die Post wies den Karten dann eine laufende Nummer zu. Die ersten Auflagen in den 30er Jahren lagen bei etwa 500 Karten. Zum Ende der Hochzeit der Publibels konnte dies in die 2 Million gehen. Die Salamander-Karten findet man nicht oft, für Sammler haben sie aber keinen hohen Seltenheitswert. Sie sind mit etwa 5-7 Euro Wert je Karte zu beziffern.

„Der elegante Damenschuh“ (Publibel 2057 & 2058)


Die Publibel haben einen roten Motivkasten mit abgerundeten Ecken, in den eine Illustration eines schwarzen Damenschuhs gesetzt ist. Über der Schuhspitze ebenfalls in Schwarz auf Rot das bekannte runde Siegel-Logo „Marke Salamander“. Dazu steht in Weiß der Slogan „Der elegante Schuh, der sich um Ihre Füße kümmert“ auf Französisch (Karte 2057 [Sprachvariante FN]) oder Niederländisch (Karte 2058 [Sprachvariante NF]). Oberhalb des Werbemotivs steht in Schwarz der Salamander-Schriftzug als Wort-Bildmarke. Eine identische Karte zur Kartennummer 2058 gibt es auch unter der Nummer 2090 (ebenfalls Sprachvariante NF), vermutlich aus einem späteren Druckauftrag – bevor auf nachfolgenden Karten ein neues Motiv verwendet wurde. Die zugehörige FN-Karte ist offenbar nicht oder zumindest nicht gleichzeitig in Serie neu aufgelegt worden, denn die Nummern 2089 („Kolen Mazout Diesen Benzine“) und 2091 („Van der Heem Perceuses Electriques“) sind anderweitig vergeben.

 


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„Der elegante Schuh“ (Publibel 2135 & 2136)

Die beiden Publibel werben in ihrem Motiv auf rotem Grund mit bildhaften Darstellungen eines Damen- und eines Herrenschuhs in Schwarz, die schräg übereinander unter dem bekannten Salamander-Logo stehen. Rechts daneben steht der Werbeslogan „Der elegante Schuh, der sich um Ihre Füße kümmert“ auf Französisch (Karte 2135 [Sprachvariante FN]) oder Niederländisch (Karte 2136 [Sprachvariante NF]). Über dem Kasten ist in Rot der Salamander-Schriftzug gedruckt. Das Motiv ist eine Weiterentwicklung bzw. Abwandlung des ersten Motivs. Die Motivfläche ist dieses Mal außerdem mit einer schwarzen Kontur umzogen.

 


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„Die bekannte Schuhmarke“ (Publibel 2348 & 2349)

Auch das dritte Motiv fügt sich optisch in die Reihe der anderen Motive ein, da es das etablierte Farbschema fortführt. Es ist allerdings deutlich Kontrastreicher. Die Ecken des roten Kastens sind nicht abgerundet und in der Mitte ist quer über die gesamte Breite eine weiße Freifläche, in der in schwarzen Buchstaben der Schriftzug Salamander steht. Dieses Mal sind die Schuhe links unten und rechts oben platziert und fallen durch ihre Weiße Farbe im Kontrast noch besser auf. Auch das Markenzeichen ist Weiß auf Rot und als Slogan wird in beiden Sprachvarianten der Karten der Englische Claim „The Famous European Brand for Shoes“ („Die bekannte europäische Marke für Schuhe“) verwendet. Die Sprachen der Karten Französisch (Publibel 2348F) und Niederländisch (Publibel 2348N) unterscheiden sich somit also nur in der Beschriftung und nicht im Motiv

 


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Seltene Publibel-Entwürfe

Die Publibel wurden für die belgische Post von einer Spezialdruckerei mit den Werbemotiven inklusive Postwertzeichen auf spezielles Papier gedruckt. Zur Abnahme und Freigabe des Druckprozesses wurden auch Varianten ohne Eindruck-Marke gedruckt. Gelegentlich finden sich diese unfranktierten Proofs mit teils sogar unveröffentlichten Motiven noch auf dem Sammlermarkt wieder. Für Salamander sind allerdings keine bekannt.

Quellen und weiterführende Links

  • Eigene Sammlung und Recherchen
  • Hinweisgeber für die Recherchen zu Publibel 2090 war der Sammler Frank Rabitsch.

Lange schallt’s im Walde noch:
Salamander lebe hoch!


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© Alle Abbildungen sind, soweit nicht anders gekennzeichnet, eigene Fotografien. Das Urheberrecht an der Gestaltung der abgebildeten Objekte liegt bei ihren jeweiligen Illustratoren und Produktgestaltern, die nach Möglichkeit und bester Kenntnis genannt werden. „Salamander“ und „Lurchi“ sind lange eingetragene Warenzeichen der Salamander AG und Salamander GmbH gewesen. Das Copyright der Illustrationen liegt bei Salamander, bzw. hinsichtlich der Lurchi-Bücher beim Esslinger Verlag. Lurchi ist seit 2023 eine Marke von Supremo. 

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