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Forschung & Sammlung

Briefmarken mit Salamander-Reklame

Aus den frühen 1920er Jahren sind Reklamebriefmarken der Firma Salamander bekannt, die keine gedruckten Reklamemarken waren, sondern auf bestehende Briefmarken aufgedruckte Werbebotschaften. Diese günstige, behelfsmäßige Werbeform kam in der Hyperinflation zum Einsatz und machte Gebrauch von geringwertigen Briefmarken-Dauerserien wie der Arbeiter-Reihe des Grafikers Paul Neu (1881-1940), der auch als Werbemarken-Illustrator, Künstler und Gestalter unter anderem für die Wochenzeitschrift „Jugend“ tätig war und 1908 das 2017 originalgetreu rekonstruierte Kunstfenster an der Westwand des Lichtshofs der Ludwig-Maximilians-Universität München gestaltete.


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Feldarbeiter-Briefmarke mit Reklame-Druck

Die zugrundeliegende Briefmarke im Nennwert von 150 Pfennig wurde im Deutschen Reich als Dauermarkenserie im Oktober 1921 (Michel Nr.: DR 169 mit Wasserzeichen Rauten) und im März 1922 (Michel Nr.: DR 189 mit Wasserzeichen Waffeln) herausgegeben. Sie zeigt zwei Feldarbeiter und eine Bäuerin bei der Heuernte mit Sicheln. Die Marken hatten inflationär begründet eine Gültigkeit nur bis September 1923 und wurde dann durch neue Marken ersetzt. Weitere Marken der Dauerserie des Briefmarkengrafikers Paul Neu zeigen andere Arbeitermotive wie einen Schmiede und Bergmänner.

Die Orangefarbene Feldarbeiter-Marke (die oft auch unter den Schlagworten „Bauern“ oder „Landwirtschaftliche Arbeiter“ gelistet wird) gibt es auch in anderen Farben mit den Nennwerten 160 Pf (türkis, Mai 1922), 25 Mark (khakifarben, Januar 1923), 40 Mark (blau, März 1923) 10 Mark (blau, Dezember 1923) und 12 Mark (rot, Dezember 1923). In Zeiten der Inflation zwischen 1918 und 1923 war es nicht unüblich, Briefmarken mit neuen Werten zu überdrucken. Zeitgleich kamen auch findige Werber auf die Idee, die abgelaufenen Briefmarken mit den inzwischen viel zu geringen Nennwerten als Reklamemarken-Substitut einzusetzen. Der Druck richtiger Reklamemarken war in Zeiten der Hyperinflation ohnehin kaum erschwinglich. So kamen insbesondere die Marken der Arbeiter-Dauerserie und hier verstärkt die 150-Pfennig-Marke mit den Feldarbeitern unter die Druckerpressen.

Auch die Marke Salamander machte von dieser notbehelfsmäßigen Werbeform Gebrauch und ließ auf die Marke ihren Claim „Salamander der Modeschuh“ drucken. Zu den anderen Werbetreibenden gehörten „Continental Reifen“, „Gütermanns Nähseide“, „Herpich & Söhne“ sowie der Wahlaufruf „Wählt die Parteien der Republik!“ und der Slogan „Frühling in Baden Baden“. Die Druckserie lässt sich dadurch ziemlich genau auf das Wahljahr 1924 festlegen, in dem am 4. Mai und am 7. Dezember zweimal der Reichstag gewählt wurde. Die Aufdruck-Briefmarken haben einen Sammlerwert von etwa 5-8 Euro das Stück. Die Salamander-Marke kann bei Sammlern auch ein vielfaches der anderen Markenpreise erzielen.


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Quellen und weiterführende Literatur

  • Eigene Sammlung und Recherchen

Lange schallt’s im Walde noch:
Salamander lebe hoch!


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