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Der Salamander-Zug der Schneebergbahn

Wer Lurchi mag, dem wird sicher auch die Schneebergbahn in Niederösterreich gefallen. Aufgrund des gelben Fleckenmusters könnte man fast glauben, die Zahnradbahn fahre Werbung für die bekannte deutsche Schuhmarke. Tatsächlich handelt es sich bei dem Salamander-Zug aber um eine Bergbahn, deren Äußeres dem Feuersalamander aus der Natur nachempfunden ist, und der der Zahnradbahn auch das Logo gibt. Die Meterspur-Zahnradbahn auf den Hochschneeberg ist eine von drei noch existierenden Zahnradbahnen in Österreich. Für Lurchi-Fans ist eine Fahrt mit der Bahn schon fast ein Muss im Österreich-Urlaub. Belohnt wird man nicht nur mit dem Salamanderzug, der wie ein großer langer Schuhkarton den Berg hinauf und hinab fährt, sondern auch mit einem wunderschönen Ausblick. Heute ist die Schneebergbahn die längste Zahnradbahnstrecke Österreichs, eine von nur noch drei erhaltenen Zahnradbahnen und die Bahn mit dem höchst gelegenen Bahnhof.


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Am Schneeberg, dem mit 2.076 Metern höchsten Berg in Niederösterreich, kann man eine ganz und gar herrliche Aussicht genießen: Grüne Täler mit saftig grünen Wiesen, dunkle, satte Nadelwälder mit duftenden Bäumen, ein Bergweltpanorama mit dem Hengstsattel, dem Hohen Hengst, der Ebene um Wiener Neustadt und an guten Tagen Sicht bis zum Neusiedlersee. Langsam und in gemütlichem Ausflugstempo zieht der Salamander den Berg hinauf zum mit 1.800 Metern über dem Meeresspiegel höchstgelegenen Bahnhof Österreichs. Rund 40 bis 50 Minuten dauert die Fahrt mit dem hochmodernen Zug. Eine halbe Stunde weniger als mit den historischen Dampflokomotiven. Besonders bei Kindern ist die tierische Bahn aufgrund ihres Aussehens und des Namens sehr beliebt.

In Österreich kommt der Lurchi in freier Natur vor und so kam es auch, dass der Feuersalamander in das Logo der Schneebergbahn Einzug hielt und der Garnitur der Bahn mit seinem Muster zum Vorbild wurde. Die sollte 1999 nämlich unbedingt einen Bezug zur Natur der Region bekommen. Der Salamander, in Österreich auch liebevoll „Regenmandl“ genannt, fühlt sich besonders in Laubmischwäldern wie etwa Buchenwälder mit kleinen Fließgewässern und Gräben heimisch, gilt in dem Alpenland aber bereits als gefährdet. Im Logo der Schneebahn (siehe oben) räkelt er sich ähnlich wie einst im Logo der Schuhmarke aus Kornwestheim, die seit 1937 einen anderen Salamander namens Lurchi bekannt gemacht hat. Das ist aber schon die einzige Ähnlichkeit, wenn man mal vom Äußeren der aktuellen Lurchi-Kartons absieht, die ebenfalls ein Salamander-Muster aufweisen. Wer ganz genau hinsieht, erkennt aber, dass die Bahn eine dunkelgrüne anstelle einer schwarzen Grundierung hat.

Die Geschichte der Zahnradbahn am Schneeberg

Die erste Bergbahn dampfte bereits 1897 auf den Niederösterreichischen Schneeberg. Noch heute verkehrt in den Sommermonaten von Juli bis September an Sonn- und Feiertagen der nostalgische Dampfzug und ermöglicht reisen wie zu Kaiser Franz Josephs Zeiten. Die 200 PS starken Loks der Reihe 999 noch fast originalgetreu erhalten und tragen den rot-schwarzen Anstrich aus alten ÖBB-Zeiten. Zwischen dem Tal und dem Bergbahnhof Hochschneeberg musste an der Station Baumgartner Halt gemacht werden, um 1500 Liter Wasser nachzufüllen. 4500 Liter wurden insgesamt benötigt zuzüglich 700kg Kohle, um den 36 Tonnen schweren Dampfzug über 1218 Höhenmeter auf der 9800 Meter langen Strecke zu bewegen. Die Lokomotiven trugen Namen wie „Kaiserstein“, „Klosterwappen“, „Waxriegel“, „Hengst“, „Puchberg“ und „Schneeberg“, allesamt benannt nach Gipfeln der Region. Heute sind nur noch zwei der Locks abwechselnd im Einsatz.

Im Juli 1999 schließlich gingen die drei neuen, modernen Salamander-Triebwagen und die zwei Sets an Wagensätzen in Betrieb. Die Dieseltriebwagen im Salamander-Design tragen die Namen Franz-Joseph, Sisi und Leo, benannt nach dem Kaiserpaar und dem Erbauer der Bahn Leo Arnoldi. Im September des gleichen Jahres erfolgte die feierliche Taufe. Der Dieselmotor war zum Zeitpunkt seines ersten Einsatzes hochmodern und ultraleise, erfüllte strengste Abgasbestimmungen und übertraf den Lärmpegel eines Reisebusses nicht. Aufgrund des hohen Tourismusaufkommens wurden die neuen Triebköpfe gelegentlich auch mit den Wagen des Dampfbetriebs gekoppelt und um 2010/11 um einen vierten Triebzug ergänzt. Auch die Personenabteile sind besonders auf Reisekomfort und ruhige Laufeigenschaften optimiert. Etwa seit der gleichen Zeit befährt eine Zahnraddiesellokomotive den Berg. Sie wird vor allem für Streckenarbeiten eingesetzt, kann funkferngesteuert werden, kommt aber auch als Reservetriebzug im Personenverkehr zum Einsatz, weshalb sie im Salamander-Design gestrichen ist.

Der Babysalamander

Salamander-Babys gibt es nicht nur in der Natur, sondern auch im Schienenverkehr. Als „Salamanderbaby“ werden die beiden seit 2006 und 2008 eingesetzten Beiwagen der Schneebergbahn bezeichnet, die selbstverständlich auch ganz im Salamander-Design gehalten sind und einer verkleinerten Form der Triebwagen ähneln. Durch die Beiwagen werden unter anderem die Schutzhütten am Schneeberg versorgt. Beitreiber der Strecke ist die Niederösterreichischen Schneebergbahn GmbH (NÖSBB).


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Die Österreichische Holzeisenbahn-Manufaktur LALOK stellt Spielzeugeisenbahnfahrzeuge aus Buchenholz her, die auf allen gängigen Holzeisenbahnsystemen einsetzbar sein sollen. Die Besonderheit der nachhaltigen Spielzeugmarke sind Nachbildungen von Fahrzeugen der österreichischen und Schweizer Verkehrsunternehmen. Damit sollen Kinder ihnen bekannte Nah- und Fernverkehrszüge, die sie kennen und mit denen sie sich identifizieren, zum Spielen in die Hand bekommen. Aber auch Sammler haben ihren Spaß mit den liebevollen Nachbildungen der realen Zugeinheiten. Im Sortiment findet sich neben Wagen der Wiener Straßen und U-Bahnen, der Badner Bahn, Loks und Triebwagen der ÖBB auch eine Nachbildung des Salamander-Zugs der Schneebergbahn in den Maßen 11 x 3 x 5 cm. Die handgefertigten Holzeisenbahnen gibt es im Fachhandel und über die jeweiligen Verkehrsunternehmen. Die Schneebergbahn findet man in Spielzeugläden für 20 bis 25 Euro und online für etwa 35 bis 40 Euro inkl. Versand aus Österreich. Ein zukünftiger Sammlerpreis ist noch nicht absehbar.


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Quellen und weiterführende Literatur

  • Eigene Sammlung und Recherchen
  • NÖSBB: „Geschichte der Schneebergbahn“, auf der Website der Schneebergbahn, abgerufen am 23.02.2022
  • Niederösterreich: „Schneebergbahn“, Website der Niederösterreichbahn, abgerufen am 23.02.2022
  • Johann Berger: „Der Salamander vom Schneeberg“, auf der persönlichen Website des Reise- und Ausflugsjournalisten, abgerufen am 23.02.2022
  • Fotoquellen: Pixabay.com

Lange schallt’s im Walde noch:
Salamander lebe hoch!


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© Alle Abbildungen sind, soweit nicht anders gekennzeichnet, eigene Fotografien. Das Urheberrecht an der Gestaltung der abgebildeten Objekte liegt bei ihren jeweiligen Illustratoren und Produktgestaltern, die nach Möglichkeit und bester Kenntnis genannt werden. „Salamander“ und „Lurchi“ sind lange eingetragene Warenzeichen der Salamander AG und Salamander GmbH gewesen. Das Copyright der Illustrationen liegt bei Salamander, bzw. hinsichtlich der Lurchi-Bücher beim Esslinger Verlag. Lurchi ist seit 2023 eine Marke von Supremo. 

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