Bereits nach dem zweiten Weltkrieg kamen die Lurchi-Hefte in Deutschen Schulen zum Einsatz. Salamander hatte größten Wert darauf gelegt, sich bei der Neuauflage der Hefte an der damals offiziellen Schulschrift zu orientieren. Da Lesebücher knapp waren und die Lurchi-Hefte gereimt, übten Generationen von Kindern das Lesen mit den grünen Werbeheftchen aus den Schuhgeschäften. Überhaupt galt Lurchi zu seinen gereimten Zeiten als pädagogisch wertvoll und weniger werblich als andere Werbecomics. Auch rund 75 Jahre nach dem Krieg gibt es immer noch Pädagogen, welche Ideen für die Einbindung der Abenteuer des Feuersalamanders aus Kornwestheim in den Unterricht haben.
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Dass Lernen und Schule wichtig sind, zeigen Lurchi und ihre Freunde bereits mit dem frühen Abenteuer in der Waldschule, die bis heute zu den beliebtesten Geschichten gehören. Auch, dass sich viele Merchandise-Artikel wie Warnaufkleber, Stifte, Brotdosen, Schultaschen, Stundenpläne rund um den Schulbesuch drehen, zeigt wie wichtig der Firma Salamander die Zielgruppe der Grundschüler immer schon gewesen ist. Da darf man eigentlich davon ausgehen, dass auch Unterrichtskonzepte zur Verankerung von Lurchi im Lehrstoff gerne gesehen waren. Das gilt natürlich auch für die Kinder, die so ganz spielerisch und spannend zusammen mit Lurchi lernen konnten. Eine Idee, die trotz einiger vielversprechender Ansätze leider immer hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben ist. Das mag daran liegen, dass das Lurchi Franchise von einigen Erwachsenen eben doch als an der Grenze zum Werblichen wahrgenommen und in den Schulen daher nicht zu allen Zeiten gerne gesehen wurde.
Die Reise in die Neue Welt
Zwischen 1998 und 2000 arbeitete der Pädagoge Hans Tüngler verschiedene Vorschläge zur Einbeziehung der Geschichte „Die Reise in eine Neue Welt“ (Heft 101 von piiit Krisp und Olaf Sveistrup aus dem Jahr 1988) als Lektüre im Deutschunterricht aus. Lurchi tritt in dieser Heftfolge eine Erbschaft an und muss dafür nach Amerika reisen. Zu diesem Zweck bauen er und seine Freunde ein Schiff, die Salamander, um den großen Teich zu überqueren. Tünglers Konzept, das er auf seiner Website zusammen mit Scans des Heftes bereitstellte, umfasste folgende Ideen (Vgl. Tüngler 2000):
- Einführung: Einführung in den Freundeskreis und in die Geschichte. Mithilfe der Website lurchi.de in der Version von 2000 sollten die Lehrer sich einen Überblick über die fünf Charaktere aus Lurchis Freundeskreis verschaffen und diese ihren Schülern vorstellen. Dafür sollte das erste Bild des Heftes als Kopie ausgeteilt oder per Overhead-Projektor an die Wand geworfen werden. Heute würde man hierfür womöglich auch einen Laptop mit Beamer verwenden.
- Leseübung: Gemeinsam lesen Lehrer und Schüler den Text der Seiten 2 bis 4 des Heftes, wobei vom Lehrer die bunten Illustrationen an die Wand projiziert werden. Die Schüler bekommen diese Seiten als Kopien ausgeteilt.
- Aufsatz Kreatives Schreiben / Beschreiben: Die Schüler bekommen eine Kopie zum Bild der Seite 5 ohne Text ausgeteilt. Gemeinsam beschreiben sie mündlich im Unterricht, was auf dem Bild zu sehen ist. Als Hausaufgabe sollen sie einen kleinen Aufsatz schreiben, wie die Geschichte auf dem Bild weiter geht.
- Rechtschreibübung: Der Originaltext der Seite 5 wird im Unterricht als Diktat gegeben.
- Leseübung: Gemeinsam lesen Lehrer und Schüler den Text der Seiten 6 und 7.
- Aufsatz / Kreatives Schreiben / Rhetorik: Seite 7 zeigt den Stapellauf des Schiffes „Salamander“. Dabei wird traditionell eine Taufzeremonie abgehalten. Die Schüler bekommen die Aufgabe, eine Rede der Taufpatin vorzubereiten, welche verschiedene vorgegebene nautische Begriffe und Redewendungen enthält.
- Aufsatz / Kreatives Schreiben / Transkription: Gemeinsam reisen Lurchi und seine Freunde in diesem Heft nach Amerika. Die Schüler erhalten die Aufgabe, aus Sicht der Freunde eine Postkarte zurück nach Hause zu schicken, in welcher sie über ihre Erlebnisse berichten.
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Quellen und weiterführende Literatur
- Eigene Recherchen und Sammlung
- Hans Tüngler: „, Private Website von 1998/2000, Archiviert im Internet Archiv vom 24.06.2001, abgerufen am 11.06.2021
Lange schallt’s im Walde noch:
Salamander lebe hoch!
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