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Die beiden Salamander – Ein Berggruß von 1839

Lurchi war 1937 nicht der erste Salamander, der mit Reimen seine Leserschaft umgarnte. Ein schönes Salamander-Gedicht findet sich bereits rund Hundert Jahre zuvor als Bergesgruß in dem Gedichtband „Bergesgrüße aus dem Salzburger, Tiroler und Bayrischen Gebirge“ von Heinrich Wilhelm Stieglitz aus dem Jahre 1839. Das kleine Poesiestück „Die beiden Salamander“ beschreibt zwei Alpensalamander auf einem Felsen, die sich auf und ab umtanzen und Ausschau zu Halten scheinen. Das Gedicht enthält durch die ersehnten Prinzen und die Vermenschlichten Motive der Salamander Anlehnungen an Märchen und Mythologie.


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Die beiden Salamander

Sie halten zu einander,
Die beiden Salamander.

Sie streifen hin und wieder
Die Felswand auf und nieder.

Das Hälschen drehn sie munter
Bald aufwärts, bald hinunter.

Bald schaun sie schlau zur Seite,
Bald scharfen Augs in Weite.

Sie blicken in die Höhe,
Sie spähn nach Fern und Nähe. –

Weißt du, wonach sie blinzen?
Nach den ersehnten Prinzen.

Die sollen nahn, des Bösen
Bannfluch durch Muth zu lösen.

Durch Muth und treue Liebe,
Herzschlag und Schwerteshiebe.

Doch still, vermeßne Kunde!
Es naht die Lösungsstunde.

Heinrich Wilhelm August Stieglitz wurde am 22. Februar 1801 im hessischen Arolsen geboren. Nach dem Studium der Philologie in Leipzig und Göttingen wirkte er als Gymnasiallehrer in Berlin. Stieglitz‘ literarisches Schaffen umfasst sowohl philologische Schriften als auch Gedichte. Seine Gedichte, die stark von der Romantik beeinflusst sind, zeichnen sich durch ihre lyrische Kraft und ihre melancholische Grundstimmung aus. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Gedichtbände „Griechenlieder“ (1823), „Stimmen der Zeit“ (1932) und „Bilder des Orients“ (1831).  Im Jahr 1839 zog es Stieglitz nach Venedig in Italien, von wo aus er mehrere weitläufige Reisen durch Norditalien, Istrien, Dalmatien und Montenegro unternahm. Er beteiligte sich 1848 und 1849 aktiv an der Erhebung der Venezianer gegen die österreichische Besatzung und starb im gleichen Jahr in Venedig an der Cholera.


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Quellen und weiterführende Literatur

  • Heinrich Wilhelm August Stieglitz  „Bergesgrüße aus dem Salzburger, Tiroler und Bayrischen Gebirge“ (1839), S. 307

Lange schallt’s im Walde noch:
Salamander lebe hoch!


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