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Breuni Folge 12: Breuni unter Indianern

Das Hörspiel „Breuni unter Indianern“ aus der „Breuni-Abenteuer“ Reihe von Breuninger handelt von Breuni, dem Hausbären Breuningers, der bei einem Spaziergang im Wald zunächst einschläft und dann auf zwei Indianer trifft, die von einem Überfall erzählen, für den sie sich rächen wollen. Kurz darauf greifen die Indianern einen Planwagen-Zug mit Cowboys an. Breuni beschließt, dem Cowboy, auf den sie es abgesehen haben, zu helfen, wird aber selbst gefangen genommen und in ein Zelt gebracht. Er kann sich dank seines Bärengebisses jedoch befreien und verkleidet sich als Indianergott, um Colorado-Bill zu retten. Als er dies schafft, tauchen plötzlich modern gekleidete Männer auf, und es stellt sich heraus, dass er in eine Filmszene hineingeplatzt ist. Das Hörspiel ist eine Doppelfolge mit Teil 1 und 2 auf der A und B Seite einer Vinyl Single Schallplatte aus den 1960er oder 1970er Jahren.


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Breuni trifft Indianer im Wald

An einem Sommertag wandert Breuni durch den Wald. Die Hitze und die Anstrengung des Wanderns haben ihn müde werden lassen. Unter einem schattigen Baum am Waldrand legt er sich daher ins Moos, um etwas zu dösen. Durch „Indianergesang“ entdeckt er im Gebüsch zwei Indianer in Kriegsbemalung und mit Federn auf dem Kopf. Schwarzer Büffel, so der Name eines der Indianer erzählt davon, dass er den Überfall auf seine Stammesbrüder im Totemtal rächen müsse. Colorado-Bill, der Anführer der „Bleichgeichter“ soll dafür verantwortlich sein. Ihm haben sie eine Falle im Hohlweg gestellt, um ihn zu skalpieren.

Breuni ist verdutzt und glaubt, immer noch zu träumen, doch auch ein Zwicken ins Bein weckt ihn nicht auf. Sollten die Indianer also wirklich echt sein? Während Breuni noch über die verschiedenen Tierstimmen nachdenkt, die er hört, und ob dies Indianer sein könnten. nähern sich Pferdehufe und ein Präriewagen. Tatsächlich brechen nun überall aus dem Unterholz Indianer hervor und stürmen mit wildem Kriegsgeschrei zum Hohlweg hinunter.  Der Wagen wird umzingelt und es wird wild geschossen. Die Indianer ziehen einen Mann mit Cowboyhut von seinem Pferd.

Gerade erhebt ein Indianer sein Tomahawk, als Breuni beschließt, dem Bleichgesicht zu helfen. Er stolpert und rutscht den Berg hinab zum Hohlweg, stürzt sich auf den Indianer und entwaffnet ihn. Die anderen Indianer aber schnappen und fesseln den kleinen Bären zusammen mit dem Cowboy. Gut verschnürt in ein Zelt gebracht, beißt Breuni die Lederriemen einfach durch und befreit sich sofort wieder. Draußen am Feuerplatz hört er die Indianer ratschlagen. Sie beschließen, Colorado-Bill an den Marterpfahl zu bringen.

Breuni am Filmset

Breuni verkleidet sich als Indianer, indem er sich ein Tomahawk nimmt und ein Fell und eine Maske überwirft. Unerkannt kann er sich dem Marterpfahl nähern, den die Indianer umtanzen, die bereits ihre Bögen spannen. Mit dem Beil durchtrennt er die Fesseln von Colorado-Bill. Als „Pomochteltochtel“ und Abgesandten Manitus gibt er sich aus und verlangt die Freilassung des Gefangenen. Es bricht ein großes Durcheinander aus. Plötzlich ertönt eine Stimme: „Stopp, zum Donnerwette nochmal! Das ist ja das reinste Irrenhaus hier! Steht ja gar nicht im Drehbuch!“

Mitten unter den Indianern tauchen modern gekleidete Männer mit einem Drehbuch auf. Sie schimpfen Breuni aus, der sich entschuldigt, dass er nur Gutes und Colorado-Bill befreien wollte. Der Drehbuchautor regt sich auf, dass die Szene verpatzt sei. Der Regisseur aber findet das alles ganz ausgezeichnet und möchte die Szene so im Film behalten. Zum Dank verspricht er Breuni das schönste Indianerbuch von Breuninger und eine Hauptrolle im nächsten Fernsehfilm. Mit einem Mal sind alle sehr freundlich zu Breuni und gratulieren ihm. Ihm zu Ehren stimmen sie das Lied vom tapferen Krieger an.


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Zitat:

„Ich bin Pomochteltochtel, der Abgesandte des großen Manitu. Ich gebiete euch, den Gefangenen sofort freizulassen.“ (Breuni in Verkleidung)

Dauer des Hörspiels:

  • ca. 9:05 Min

Handlungsorte:

  • Im Wald

Figuren:

  • Breuni
  • Häuptling Schwarzer Büffel (ein Schauspieler)
  • Sein Stammesbruder (ein Schauspieler)
  • Regisseur / Spielleiter
  • Drehbuchautor

Trivia:

  • Die Benennung der amerikanischen Ureinwohner als „Indianer“, die sich im Titel und in der Geschichte findet, entspricht ebenso wie der ebenfalls verwendete Begriff „Rothäute“ nicht mehr dem heutigen Zeitgeist und wird als Fremdbezeichnung einer indigenen Bevölkerungsgruppe durch die Kolonialmächte als diskriminierend empfunden. Sie entsprach aber dem Zeitgeist der Wildwest-Romane und -Filme.
  • Breuni ist bereits in seinem zweiten Hörspielabenteuer „Der Flug ins Ungewisse“ einmal bei den amerikanischen Ureinwohnern gelandet, weshalb ihm die Gesänge womöglich bekannt vorkamen. In der Folge war jedoch nicht abschließend klar, ob er sich in Nord-, Mittel- oder Südamerika befand, wobei letzteres wahrscheinlicher gewesen ist. Im Westernfilm spielen nordamerikanische „Indianer“ eine Rolle.
  • Für Breuni ist es nach „Der fliegende Teppich“ zunächst vermeintlich das zweite Hörspielabenteuer, das er eventuell nur träumt. Seine Abenteuerliche Reise auf dem fliegenden Teppich in den Hörspielen 5 und 6 fand gar nicht wirklich statt, sondern entpuppte sich am Ende der Geschichte als Traum. Dieses Hörspiel dreht den Twist um und enthüllt am Ende, dass der vermeintliche Traum nur ein Filmdreh war.
  • Es ist nicht klar, warum die Indianer laut singen, während sie im Wald auf der Lauer liegen, oder warum sich die Schauspieler für Breuni hörbar über den Angriff unterhalten ohne dass Aufnahmeleitung, Kamera und Ton anwesend sind. Ebenso ist unklar, warum Breunis Eingriff in den Angriff und tätlicher Angriff auf einen der Schauspieler nicht bereits zur Drehunterbrechung sondern zu seiner Fesselung in einem der als Kulisse dienenden Zelte geführt hat. Auch ist nicht nachvollziehbar, warum sich die Schauspieler im Wald versteckt haben, statt einfach nur auf ihren Dreheinsatz zu warten.
  • Die vermeintlichen Indianer werden in der Geschichte als die Schurken dargestellt und von Breuni als „gemeine Räuber“ bezeichnet, obwohl aus dem zuvor mitgehörten Gespräch hervorgeht, dass sie sich im Narrativ als Opfer eines Angriffs von Colorado-Bill sehen und sich nur verteidigen wollen. Der Weiße Mann wird hier trotz möglicher Verbrechen als der Gute dargestellt, den es zu retten gilt.
  • Die Indianer rufen mehrfach Manitu an und auch Breuni gibt sich als in dessen Namen handelnd aus. Dieser hier gottähnlich verwendete Begriff bezeichnete ursprünglich allerdings keinen personifizierten Gott, sondern „die Große Kraft, die in allen Wesen, Dingen, Tätigkeiten und Erscheinungen innewohnt“. Sie ist ein Zentraler Begriff der traditionellen Religion der algonkinsprachigen Indianer.
  • Der Name „Pomochtltochtl“, den Breuni sich selbst gibt, mutet aztekisch an und würde womöglich nicht zu den nordamerikanischen Indigenen passen.
  • Der Name „Colorado-Bill“ taucht auch in Max Eschners Buch „An der Pazifikbahn“ auf. Der Autor (1863–1926) hat diese Geschichte im Stil von Karl May geschrieben, der besonders ab den 1930er Jahren in Deutschland große Erfolge feierte.
  • Die Falle im Hohlweg erinnert an Schillers „Wilhelm Tell“ mit dem Ausspruch „Durch diese hohle Gasse muss er kommen“, einen Epos, der sich ebenfalls um Rache dreht.
  • Breuni bekommt als einzige Gage für seinen Fernsehfilmauftritt ein Buch aus dem Sortiment seines Arbeitgebers geschenkt. Es ist schön, dass er sich offenbar darüber freuen kann.
  • Auch ohne Qualifikation als Schauspieler wird Breuni zum Hauptdarsteller gemacht.
  • Neben Breuni hatten auch andere deutsche Werbecomichelden bereits Anlehnungen an Winnetou und Karl May, darunter Lurchi und Mecki.

Hintergründe:

  • „Breuni unter Indianern“ ist als Folge 12 der Hörspielreihe „Breuni-Abenteuer“ auf der siebten Schallplatte mit dem Titel „Breuni unter Indianern“ enthalten.
  • Texter und Sprecher werden auf der Werbeschallplatte nicht benannt.
  • Auch auf der Ende der 90er Jahre erschienenen Hörspiel-CD ist die Geschichte als achter und letzter Track enthalten.

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Quellen und weiterführende Links:

  • Eigene Forschung und Sammlung

 


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