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Forschung & Sammlung

Liese und Miese Postkarten

Passend zu den Zeitungskarikaturen und den Propaganda-Kurzfilmen mit „Liese und Miese“ gab es von Hans Zoozmann eine Reihe mit mindestens acht Künstlerkarten, die teils die bekannten Karikaturen aufgriffen und verfeinerten und teils neue Geschichten rund um die Miese und ihr Fehlverhalten erzählten. Immer dabei Liese, die ihre Nachbarin und Freudin zur Linientreue im Rahmen der nationalsozialistischen Propaganda ermahnt. Die im Erich Gutjahr Verlag erschienenen Bildpostkarten zeigten Liese und Miese abseits der Plakate erstmals koloriert in Farbe. Sowohl die Abdrucke in den Zeitungen als auch die Propagandafilme mit Brigitte Mira und Gerhild Weber waren schwarzweiß.


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Die „Liese und Miese“ Postkarten umfassen, soweit bekannt mindestens den Bestellnummern-Raum des Verlags Erich Gutjahr von  Nr.713 bis Nr.720, wobei eines der Motive bisher noch nicht bekannt ist. Ebenso könnten weitere Karikaturen-Postkarten außerhalb dieses Nummernraumes existieren, die bisher noch nicht wiederentdeckt wurden. Die bekannten Nummern sind:

  • Liese und Miese Postkaren-Rückseite

    713 – Miese hat die Mecker-Krankheit

  • 714 – Miese stört sich an feschen Frauen
  • 715 – Miese tratscht in der Schlange
  • 716 – Miese fällt auf Schwarzmarkthändler rein
  • 717 – Miese spendet nicht an Altkleidersammler
  • 718 – Miese will im Krieg keine Kinder kriegen
  • 719 – (noch unbekannt)
  • 720 – Miese tratscht und Feind hört mit

Von den Zeitungskarikaturen unterscheiden sich die Postkarten in vielerlei Hinsicht. Nicht nur, weil sie koloriert sind. Hans Zoozmann konnte hier noch einmal sein ganzes Können unter Beweis stellen, was man insbesondere im Direktvergleich von Szenen erkennt, die in beiden Medien veröffentlicht wurden. Während in den Zeitungskarikaturen auch aufgrund der Druckvorgaben die Striche gröber und schemenhafter waren, sind die Strichführungen auf den Postkarten graziler und die Kolorierung sehr feinfühlig. Um die Miese noch abstoßender und unsympathischer zu machen, bekommt sie sogar eine hexenhaft grüne Hautfarbe – zumindest im Gesicht und an den Armen. Die Postkartenserie verzichtet, soweit die Motive bekannt sind, auf saisonale Themen wie das Reisen zu Weihnachten, das die ersten drei Zeitungskarikaturen ausmachte. Zwischen den sieben bekannten Postkarten und zwölf Zeitungskarikaturen gibt es zwei motivische Überschneidungen.

Karte 713 – Miese hat die Mecker-Krankheit

Auf der ersten bekannten Postkarte der Reihe mit der Nummer 713 sitzt Miese krank am Tisch und verlangt nach einem Arzt. Allem Anschein nach hat sie Kopfschmerzen und versucht, sich mit feuchten Tüchern Linderung zu verschaffen. Liese bringt ihr Suppe und macht sich lustig, dass sie nicht für jede Kleinigkeit den Arzt rufen solle. Sie führt das Krankheitsbild auf übermäßiges Meckern zurück. So direkt wie auf dieser Postkarte wird Miese von Liese selten angegangen. Sie als Meckerin zu beschimpfen, erscheint gerade vor dem Hintergrund ihrer Erkrankung höchst unsensibel. Tatschlich geht es der Propaganda aber um etwas anderes und zwar darum, das Meckern als Volkskrankheit darzustellen. Solange die Bevölkerung linientreu und gehorsam ist, geht es ihr nach dieser Logik besser als wenn sie unzufrieden ist und sich beschwert. So könnte der Versuch unternommen werden, inneren Aufruhr zu unterbinden und die Moral auch im Krieg aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig entlarvt es die Miese in dieser Logik als Simulantin, die ihr Leid selbst verursacht hat. Da sie es auch selbst in der Hand hat, es zu beenden, solle sie keine Hilfe in Anspruch nehmen. Besonders nicht von Ärzten, die in Kriegszeiten rar und stark nachgefragt waren. Eine zweite unterliegende Botschaft war es also, das Gesundheitssystem zu schonen und nur im Notfall in Anspruch zu nehmen, um damit anderen Menschen ihre gesundheitliche Grundversorgung zu sichern.

„Ein Arzt, ein Arzt!“ so jammert Miese.
„Warum denn gleich ein Arzt?“ fragt Liese,
„die Krankheit haben Meck’rer alle,
das ist zu Kopf gestieg’ne Galle!“

Karte 714 – Miese stört sich an feschen Frauen

Mit Postkarte 714 lehnt sich Miese gegen das Schönheitsideal und den Schönheitszwang ihrer Zeit auf. Was ihr, die immer wieder als hässlich charakterisiert wurde, selbst gar nicht einfiele, stört sie nämlich auch bei anderen Frauen: Wenn diese sich hübsch machen und im Rahmen der Zeit womöglich „aufreizend“ anziehen. Die schicke Liese kann das selbstverständlich nicht verstehen. Diese Karikatur wirkt auf den ersten Blick recht harmlos und könnte womöglich in jeder Zeit spielen. Sie beinhaltet aber aufgrund ihres Kontextes bestimmte Werte des Nationalsozialismus. Die Propaganda des Dritten Reiches legte großen Wert auf die Schönheit und den Körper der Frauen, um die Ideale der „arischen Rasse“ zu verkörpern und zu fördern. Durch das Tragen von modischen und gepflegten Kleidung sollten Frauen als Inbegriff von Schönheit und Anmut dargestellt werden und damit die Ideologie des Nationalsozialismus unterstützen. Es war wichtig für die Propagandamaschinerie, dass die Frauen ein bestimmtes Bild verkörperten, das der Ideologie des Regimes entsprach, Deutschland in der Welt repräsentierte und die Soldaten an der Front moralisch stärken konnte. Schicke Frauen konnten außerdem als attraktiver angesehen werden und trugen somit eher zum Bevölkerungswachstum bei, das in Kriegszeiten ebenfalls durch die Propaganda gewünscht war. Zugleich sollte das Schlechtmachen dieses Ideals die Moral in Frage und war geeignet, zu Zwist und gesellschaftlichen Zerwürfnisen zu führen. Daher konnte es ein Propaganda-Ziel sein, dem Verhalten der Miese entgegenzuwirken. Zoozmann reimte seine Postkarte dazu:

Daß Frauen fesch und schick sich kleiden,
kann Mise absolut nicht leiden;
sie schaut darauf mit scheelem Blick! –
Dabei woll’n wir grad heut‘ mitnichten
auf fesche, schicke Frau’n verzichten,
denn zu der Frau gehört der Schick!

Karte 715 – Miese tratscht in der Schlange

Auf der Postkarte Nummer 715 stehen Miese und Liese Schlange an einem Lebensmittelgeschäft. Miese nutzt die Gelegenheit, sich mit den umstehenden Frauen zu unterhalten und verfällt dabei ins Tratschen und verbreiten von Gerüchten. Liese hingegen lässt sich davon nicht beeindrucken. Die Postkarte entspricht der vierten Liese und Miese Karikatur, die zwischen dem 19. Dezember 1943 und dem 25. Januar 1944 in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht wurde. Beim direkten Vergleich lässt sich sehr gut sehen, welche Anpassungen Zoozmann für seine Postkarten vorgenommen hat. Nicht nur ist der Winkel des Bordsteins anders, auch gibt es unterschieden in den Gesichtern der Frauen und in der Kleidung, sowie in den Schattierungen. Auch wurde auf den Postkarten in der Aufzählung von „Milch, Brot, Obst“ das Obst weggelassen. Geht man davon aus, dass dies weder ein Flüchtigkeitsfehler noch eine künstlerische Entscheidung war, könnte dies auf die Mangelwirtschaft im Laufe des Krieges hinweisen und darauf hindeuten, dass die Postkarten erst ab 1944 entstanden sind.

Motivlich sollen die Leser der Karte durch das Motiv belehrt werden, wie man sich bei Tratsch richtig verhält: nämlich, indem man sich wie Liese nicht beteiligt. Negativität und Gerüchte können Schädlich sein und gerade in der Kriegssituation war es dem Regime wichtig, dass die Menschen propagandahörig blieben und sich nicht auf Gerüchte oder gar Feindnachrichten beeinflussen ließen. Die Heimatfront war von den Nationalsozialisten als moralische Bastion erkannt worden. Zoozmann dichtete dazu:

Auch diese „Schlange“ spritzt ihr Gift,
wenn man in ihr die Miese trifft,
denn der ist kein Gerücht zu dumm;
sie flüstert, tratscht und trägt es ’rum!
Der Liese raubt die Zuversicht
dies „Schlangengift“ noch lange nicht!

Vergleich der Karikatur in den Zeitungen (links) und auf der Postkarte (rechts)

Karte 716 – Miese fällt auf Schwarzmarkthändler rein

Auf Karte 716 sitzt Miese am Tisch und sorgt sich. Vor einigen Wochen hat sie einem Mann viel Geld gegeben, damit dieser sie vom Schwarzmarkt mit besonders raren Lebensmitteln versorgt. Bisher hat sie aber noch keine Ware erhalten. Die Liese hingegen lässt sich auf solchen Handel nicht ein und macht sich fröhlich auf den Weg aus der Wohnung. Der Schleichhandel war im Zweiten Weltkrieg ein wichtiger Aspekt des täglichen Lebens für viele Menschen im Dritten Reich. Durch die knappen Ressourcen, die durch die Kriegsbelastungen verursacht wurden, waren Lebensmittel wie Gänseschmalz, Speck und Eier besonders begehrt und oft schwer zu bekommen. Um diese Güter zu erhalten, entstand ein florierendes Schwarzmarktgeschäft, bei dem Menschen auf illegalem Wege Lebensmittel kaufen und verkaufen konnten. Dieser Schleichhandel wurde von beiden Seiten betrieben – sowohl von den Verkäufern als auch von den Käufern – und konnte sowohl von armen als auch von reicheren Menschen durchgeführt werden.

Der Schleichhandel hatte jedoch auch negative Auswirkungen auf die Gesellschaft. Es führte zu einer Verzerrung des Marktes, da die Preise für Lebensmittel auf dem Schwarzmarkt in die Höhe schnellten, was es für viele Menschen unmöglich machte, sie sich leisten zu können. Außerdem führte es zu einer Verteilungsungleichheit, da diejenigen, die Zugang zu Lebensmitteln auf dem Schwarzmarkt hatten, in der Regel besser gestellt waren als diejenigen, die nicht darauf Zugriff hatten. Das Regime des Dritten Reichs unternahm allerlei Anstrengungen, um den Schleichhandel zu unterbinden, indem es strenge Strafen für den Handel auf dem Schwarzmarkt einführte. Diese Strafen reichten von hohen Geldstrafen bis hin zu Haftstrafen und sogar dem Tod. Trotz dieser Maßnahmen blieb der Schleichhandel jedoch ein wichtiger Teil des täglichen Lebens während des Krieges. Um bäuerliche Lebensmittel geht es auch in dem Liese und Miese Propaganda-Kurzfilm „Auf dem Lande“, in dem Miese sich als sehr undankbare Evakuierte meckernd und motzend gegenüber der Bäuerin verhält und plötzlich sehr interessiert an deren Lebensmittelkorb ist. Die Postkarte jedoch spielt noch zu Mieses Zeiten in der Stadt und schildert den Sachverhalt gereimt wie folgt:

Nach Eiern, Speck und Gänseschmalz
verrenkt die Miese sich den Hals.
Sobald sie nur was flüstern hört,
ist sie sogleich total betört.
Vor Wochen sagte ihr ein Mann,
daß er ihr was besorgen kann.
doch wartet sie noch heute –
auf die bezahlte Beute.

Karte 717 – Miese spendet nicht an Altkleidersammler

Auf der Postkarte Nummer 717 weigert sich Miese für die Altstoffsammlung zu spenden, als zwei Kinder an ihrer Tür klopfen und um eine Gabe bitten. Anders als die Miese spendet die Liese sehr freigiebig und gerne. Der spitze Reim unterstellt Miese, vermutlich selbst eine Altstoffsammlung in ihrer Wohnung zu bunkern. Das Motiv ist identisch mit der zwölften in Zeitungen veröffentlichten Karikatur der „Miese und Liese“ Reihe von Hans Zoozmann, die vom 07. bis 12. März 1944 erschien und die Karikaturenreihe abschloss. Für die hochwertigere Postkartenserie wurde die Szene detailreicher, aber sehr originalgetreu neu gezeichnet und koloriert. Unterschiede der beiden Bilder erkennt man beispielsweise an den Schattierungen, im Haar des Mädchens oder am Türknauf von Lieses Wohnung.

In der vermeintlich witzigen Karikatur steckte ein ernster Kern. Nicht nur ist das Spenden und Weiterverwenden abgelegter und nicht mehr getragener Kleidung ein Mehrwert für die Umwelt, da Ressourcen geschont werden und Bedürftigen geholfen wird. In Kriegszeiten war es besonders wichtig, Produktionskapazitäten für die Kriegswirtschaft einzusetzen und auch mit Energie sparsam umzugehen. Der Recycling-Kreislauf hatte aber noch einen düsteren Hintergrund. Die Nationalsozialisten nutzten die Altkleiderspende auch dafür, Kleidung von Vertriebenen, Inhaftierten oder Ermordeten in den Kleiderkreislauf zurückzubringen, ohne dabei zu große Aufmerksamkeit oder Fragen zur Herkunft der Kleidung zu provozieren. Der zur Postkarte zugehörige Reim lautete:

Wenn sich ein Altstoffsammler zeigt,
ist Miese heftig abgeneigt,
denn sie gibt niemals etwas weg,
vor allem nicht „zu diesem Zweck“!
Sie legt, wie man vermuten kann,
’ne eigne Altstoffsammlung an.

Vergleich der Karikatur in den Zeitungen (links) und auf der Postkarte (rechts)

Anders als bei den Karikaturen war die Postkartenreihe mit diesem Motiv noch nicht zuende, da sehr wahrscheinlich alle Postkarten der Serie gleichzeitig auf den Markt gebracht wurden. Die nächsten Motive zeigen, was etwaig in den Zeitungsanzeigen auch noch hätte thematisiert werden können.

Karte 718 – Miese will im Krieg keine Kinder kriegen

Diese Postkarte mit der Nummer 718 etabliert Liese als Mutter eines Sohnes im Kleinkindalter und eines Kindes im Säuglingsalter. Sie geht mit den beiden Kindern in der Stadt spazieren und trifft auf die grummeliege Miese, die das Kinderkriegen in Kriegszeiten gar nicht verstehen kann. Liese aber findet es viel schlimmer, so griesgrämig und missgünstig zu argumentieren und ist froh, dass nicht alle Frauen so wie Miese denken. Die Kampagne richtete sich darauf, den Frauen die Angst vor dem Gründen von Familien zu nehmen, die sie aufgrund der unsicheren Kriegslage und der engen Versorgung womöglich haben konnten. Auch konnte der Familienwert als Motivation im Krieg dienen.

Das NS-Regime ermutigte während des Krieges Frauen, Kinder zu bekommen, um die Bevölkerungszahl zu erhöhen und damit langfristig die Armee zu verstärken und Verluste auszugleichen. Es gab Propagandakampagnen, die dazu aufriefen, Kinder zu haben, um den „arischen“ Nachwuchs zu sichern und den „Volkskörper“ zu stärken. Es gab auch finanzielle Anreize und materielle Unterstützung für Familien, die Kinder hatten. Die Bevormundung, der Eingriff in das reproduktive Selbstbestimmungsrecht und die beinahe Entmündigung von Frauen als „Gebärmaschinen“ für das Reich war dabei nicht nur ethisch fraglich. Bei Zoozmann klingt das gereimt wie folgt:

„Im Krieg jetzt auch noch Kinder kriegen?“
spricht Miese voller Mißvergnügen,
„das fiele mir doch garnicht ein,
paß auf, es wird dein Unglück sein!“
„Ein Unglück wär’s allein,“ spricht Liese,
„wär’n alle Frauen wie die Miese!“

Karte 720 – Miese tratscht und Feind hört mit

In Postkarte 720 sieht man Miese mit zwei alten Damen am Tisch sitzen und tratschen. Liese aber tritt hinzu und mahnt, vorsichtig zu sein mit allem, was gesagt wird, da der Feind ständig mithöre. Tatsächlich sieht man die Szene überschattet von einem Schattenmann mit Hut. Sowohl der Schattenmann als Feindbild als auch die Warnung „Feind hört mit!“ waren seit 1939 in der NS-Propaganda verankert. Sie sollten der Spionageabwehr dienen, welche das Regime als latente Bedrohung empfand. „Feind hört mit“ war ein Slogan, der von der NS-Propaganda verwendet wurde, um die Bevölkerung dazu zu bringen, vorsichtig mit ihren Äußerungen und Aktivitäten zu sein, da sie davon ausgingen, dass Feinde des Regimes, insbesondere die Alliierten als primäre Kriegsgegner, ständig danach suchten, Informationen zu sammeln, um gegen Deutschland vorgehen zu können. Durch die Verbreitung dieses Slogans sollten die Menschen dazu gebracht werden, ihre Meinungen und Gedanken für sich zu behalten und sich nicht gegen das Regime zu äußern, um Verhaftungen und Bestrafungen zu vermeiden. Der Slogan, der eigentlich aus dem ersten Weltkrieg stammte und vergleichbar auch bei den Alliierten in ihren jeweiligen Heimatländern verwendet wurde, fand sich auf Warnschildern, Plakaten, wurde über Printmedien und Kurzfilm gestreut. Auch Liese und Miese haben eine weitere Begegnung mit dem Thema Spionage und zwar im Kurzfilm „Spionage im Zug“, in dem Miese einem Mitfahrenden gegenüber geheime Fabrikstellungen ausplaudert. Das wollte auch Hans Zoozmann vermeiden, als er reimte:

Miese, Miese, sieh dich vor,
überall lauscht Feindes Ohr,
tratsche nicht auf Schritt und Tritt!
sieh dich vor, denn: Feind hört mit!

Unentdeckte Postkarten

Bisher sind in der Sammlerwelt die Postkarten im Nummernraum 713 bis 720 bekannt, wobei die Nummer 719 bisher nicht wieder entdeckt wurde. Es ist spekulativ aber denkbar, dass es sich hierbei um die Karikatur mit Miese und Liese im Luftschutzkeller handeln könnte. Es ist bekannt, dass diese in Großformat und kolorierter Form für ein Plakat angefertigt wurde und es liegt daher nahe, dass das Motiv auch auf Postkarten verwendet wurde. Außerdem ist es eines von drei Motiven, die im Rahmen der Zeitungskarikaturen einen sehr detaillierten Hintergrund aufweisen statt eine Reduktion auf die wichtigsten Handlungselemente und -personen. Dies könnte ein Hinweis sein, dass die Karikaturen ursprünglich für ein anderes Medium konzipiert wurden als für den vergleichsweise kleinformatigen Abdruck in den Zeitungen.

Hans Zoozmann

Hans Zoozmann

Hans Zoozmann (eigentlich Johannes Zoozmann) war ein deutscher Grafiker, Trickfilmzeichner, Karikaturist und Illustrator aus Berlin, der im Dritten Reich für das  Propagandaministerium arbeitete. Zoozmann ist Schöpfer der Zeichnungen um die Figuren "L...

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Quellen und weiterführende Literatur

  • Postkartenserie auf ebay Kleinanzeigen, mit freundlicher Genehmigung durch C. Rabel.
  • „Miese steht in der Schlange“ (Folge 4), u.a. erschienen in  „Das Kleine Blatt“ vom 19.12.1943, S.5; „Illustrierte Kronen Zeitung“ vom 20.12.1943, S.5; „Oberdonau-Zeitung“ vom 20.12.1943, S.5; „Znaimer Tagblatt“ vom 22.12.1943, S.3; „Oberwarther Sonntags-Zeitung“ vom 23.12.1943, S.4; „Kleine Volks-Zeitung“ vom 17.01.1944, S.5; „Völkischer Beobachter“ vom 17.01.1944, S.6; „Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe)“ vom 25.01.1944, S.4
  • „Miese und die Altstoffsammlung“ (Folge 12), erschienen u.a. in „Kleine Volks-Zeitung“ vom 07.03.1944, S.4; „Oberdonau-Zeitung“ vom 09.03.1944, S.5; „Völkischer Beobachter“ vom 09.03.1944, S.5; „Das Kleine Blatt“ vom 10.03.1944, S.4; „Badener Zeitung“ vom 11.03.1944, S.4; „Das kleine Volksblatt“ vom 11.03.1944, S.5; „Illustrierte Kronen Zeitung“ vom 11.03.1944, S.5; „Kärntner Volkszeitung und Heimatblatt“ vom 11.03.1944, S.3; „Oberwarther Sonntags-Zeitung“ vom 12.03.1944, S.5
  • „Miese reinigt nicht den Luftschutzkeller“ (Folge 10), erschienen u.a. in „Kleine Volks-Zeitung“ vom 22.02.1944, S.4; „Oberdonau-Zeitung“ vom 24.02.1944, S.5; „Völkischer Beobachter“ vom 24.02.1944, S.5; „Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe)“ vom 25.02.1944, S.4; „Das kleine Volksblatt“ vom 26.02.1944, S.4; „Illustrierte Kronen Zeitung“ vom 26.02.1944, S.4; „Oberwarther Sonntags-Zeitung“ vom 27.02.1944, S.5

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