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Forschung & Sammlung

Lurchi-Figur im Museum der Dinge

Das Werkbundarchiv Museum der Dinge in Berlin widmet sich mit seinen Ausstellungsobjekten der Produktkultur des 20. und 21. Jahrhunderts zu Zeiten einer Massen- und Warenproduktion. Die Sammlung, die als offenes Depot gestaltet ist, beinhaltet unter der Objektnummer O 2461 eine Lurchi-Biegefigur der ersten Serie aus den 1960er bis 1980er Jahren. Der Lurchi gehört zu den rund 200 Dingen, für die eine Objektpflegeschaft, eine Art Patenschaft übernommen werden kann. Das Salamander-Ding ist in guter Gesellschaft neben einer Monsterfigur, einer Drahtfigur und einer Biegefigur von Schleich.


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Ein Salamander macht die Biege

Die Quietsch- und Biegefiguren der Firma Salamander dürfen in einer Sammlung der Alltagskultur schlichtweg nicht fehlen. Unter all den Dingen waren sie in den Kinderzimmern und Haushalten der Bundesrepublik weit verbreitet. Die rund 12 cm großen Figuren wurden ab dem Ende der 50er Jahre produziert und verkauft. Viele verschiedene Produktserien unterschiedlicher Qualität und Merkmale wurden mindestens bis in die 1980er produziert, bevor im Rahmen des Relaunches von Lurchis Abenteuern der Salamander ein neues Aussehen bekam und auch eine neue Biegefigur entwickelt und produziert wurde. Um welche der Produktionsserien es sich handelt und wie das Objekt genauer datiert werden kann, ist vom Museum nicht angegeben.

Zum Objekt: Pflegschaften des Museums

Zum Museum: Website des Museums der Dinge


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Das Museum der Dinge

Aus dem Werkbundarchiv ist in Berlin das Museum der Dinge mit mittlerweile rund 20.000 Objekten und 35.000 Dokumenten geworden, welche die industrielle Massen- und Warenproduktion seit Beginn des 20. Jahrhunderts repräsentieren. Die meisten der Objekte stammen aus dem 1972 gebildeten Archiv des Deutschen Werkbundes (DWB), in dem sich seit 1907 Künstler, Industrielle und Kulturpolitiker engagierten. Dahinter steckte eine Bewegung, welche die Entfremdung durch industrielle Einheitsproduktion verhindern wollte und sich für eine modern-sachliche Gestaltung von Industrieprodukten einsetzte. Gegründet wurde das Museum der Dinge in den 70ern als Museum der Alltagskultur des 20. Jahrhunderts im Martin-Gropius-Bau in Berlin.

Zwischen den Weltkriegen 1918-1933 hatte Theodor Heuss den Vorsitz inne, der dem nach dem Krieg neu gegründeten Bund ab 1947 erneut als Geschäftsführer vorstand und von dort ins Amt des Bundespräsidenten berufen wurde. Auch Hermann Hesse war der Deutsche Werkbund 1912 schon ein Begriff. So schrieb er:

Im Deutschen Werkbund arbeiten Künstler mit Handwerkern und Fabrikanten zusammen und zwar gegen den Schund zugunsten der Qualitätsarbeit. Es ist etwa der Ruskinsche Gedankenkreis, aber moderner, praktischer und weniger eng determiniert. Es handelt sich um den Geschmack als moralische Angelegenheit, aber Moral ist hier gleichbedeutend mit Volkswirtschaft.

Das Werkbundarchiv wird heute von einem gemeinnützigen Verein getragen. Nachdem 2002 der Auszug aus dem MArtin-Gropius-Bau erforderlich war, eröffnete das Museum der Dinge 2007 in einer Loftetage in der Kreuzberger Oranienstraße neu. Wie der Lurchi-Biegesalamander in die Sammlung kam, ist nicht bekannt.


Lange schallt’s im Walde noch:
Salamander lebe hoch!


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© Alle Abbildungen sind, soweit nicht anders gekennzeichnet, eigene Fotografien. Das Urheberrecht an der Gestaltung der abgebildeten Objekte liegt bei ihren jeweiligen Illustrator:innen und Produktgestalter:innen, die nach Möglichkeit und bester Kenntnis genannt werden. „Salamander“ und „Lurchi“ sind lange eingetragene Warenzeichen der Salamander AG und Salamander GmbH gewesen. Das Copyright der Illustrationen liegt bei Salamander, bzw. hinsichtlich der Lurchi-Bücher beim Esslinger Verlag. Lurchi ist seit 2023 eine Marke von Supremo. 

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