Einen kurzen Cameo-Auftritt hat Lurchi als Werbefigur der Firma Salamander in der Dokumentation „Reklame! Reklame! Werbespots der 50er und 60er Jahre“ von Manfred Breuersbrock aus dem Jahr 1997. Der Dokumentarfilm beschäftigt sich mit der Werbefilmhistorie der Nachkriegszeit bis hinein in die Beatlemania und geht dabei auf unterschiedliche Branchen wie Reinigungsmittel, Lebensmittel, Zucker und die Notwendigkeit der Erschaffung von Werbefiguren ein. Der Film entstand unter Mitwirkung und mit Unterstützung des Deutschen Werbemuseums.
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„Mit Verlaub, ich bin der Staub!“ – Die Werbeparade der 50er Jahre geht direkt stark los und zeigt einen Klassiker des berühmten Werbefilmproduzenten Fischerkoesen, der auch für Salamander und die Elefantenschuhe aktiv war. Der Staub stiefelt reimend durch die Wohnung und verunreinigt alles, was er in die staubigen Finger bekommt. Erst der Progress-Staubsauger kann ihm Einhalt gebieten. Eine Werbung, die auch heute noch stark wirkt. Damit ist sie nur eine von vielen aus dem Dokumentarfilm. „Reklame! Reklame!“ ist eine spannende und unterhaltsame Dokumentation aus dem Jahr 1997. Der Film von Manfred Breuersbrock für die Neue Pathos Film unter Moderation von Theo Breitenbach ist auf VHS und DVD erschienen und damit heute noch gut zugänglich. Ausgestrahlt wurde er auf dem Fernsehsender Sat.1.
https://www.youtube.com/watch?v=GohuWAVvx08
Lurchi-Cameo bei „Reklame! Reklame!“

Ausschnitt aus der Doku „Reklame! Reklame!“ (Neue Pathos Film)
Die Firma Salamander kommt in der rund 45minütigen Dokumentation und auch im Bonusmaterial der DVD nicht vor. Salamander-Werbefilm-Produzent der 1950er Fischerkoesen hingegen darf gleich zu Beginn den Auftakt mit seiner bereits erwähnten Werbung für Progress Staubsauger machen. Dennoch hat Salamander-Maskottchen Lurchi einen Cameo-Auftritt und das liegt vor allem daran, dass die Zwischensequenzen der Anmoderation der einzelnen Blöcke im Deutschen Werbemuseum gedreht wurden. So stellte sich der Moderator für jedes der inhaltlichen Themen in ein neues Setting. Für den achten Themenblock über Werbefiguren, der im DVD-Menü „Mecki“ genannt wird, obwohl auch Mecki gar nicht vorkommt, wurde in einer Kulisse gedreht, bei der auf einem Fernseher neben einem Aufsteller des HB-Männchens die Werbefiguren von Salamander aufgestellt waren: Die Lurchi-Schaufensterfigur der Schubel-Ära und die zugehörigen Quietschfiguren von seinem Freundeskreis. Der eigentliche Beitrag zeigt sodann Werbespots mit dem Bären der Firma Bärenmarke, dem Tchibo Kaffeeexperten, Maggi-Fridolin und Herrn Unrentabel, der in einer Gemeinschaftswerbung für modernere Öfen und Herde warb.
Zu den Hintergründen der Erschaffung von Werbefiguren führt die Moderation aus, dass die Werbetreibenden in den 1950er Jahren vermehrt auf ein Problem stießen, das bis heute fortbesteht: Je mehr Konkurrenz sich auf dem Werbemarkt tummelte, desto weniger erinnerten sich die Konsumenten an die Namen der werbenden Firmen. Zwar konnten teilweise die Inhalte von Werbungen erinnert werden, aber nicht mehr die beworbenen Produkte oder Marken. Kein gutes Zeichen für die Macher und Auftraggeber von Werbung. Daher kamen in den 50er Jahren vermehrt Werbefiguren auf, um den Wiedererkennungsfaktor zu erhöhen und die Werbung einprägsamer zu machen. Einige von ihnen haben bis in die heutige Zeit überlebt und andere sind schnell wieder verschwunden.
Tatsächlich geht die Verwendung von Werbefiguren bereits auf die Anfänge der modernen Werbung zurück und lässt sich auch im TV- und Radio-Vorläufer, dem Printmedium belegen. Eines der bekanntesten Beispiele ist die Figur des vom Salamander-Grafiker Joe Loe für die Firma Kukirol geschaffenen Doktor Unblutig. Auch Lurchi von Salamander kann dazu gezählt werden. In den USA wären der Kool Aid Man oder Tony der Tiger von Kellogg’s zu nennen. Heutzutage werden oft Schauspieler oder Prominente als Werbefiguren engagiert, um Produkte zu bewerben. Die Verwendung von Werbefiguren ist auch in der digitalen Werbung relevant geworden, beispielsweise in Form von animierten Charakteren in Online-Anzeigen.
Sammelobjekte
Die Dokumentation erschien direkt im Jahr ihrer Produktion 1997 auf VHS und sieben Jahre später 2004 auf DVD. Ob die Reklame-Doku in jede Lurchi-Sammlung gehört oder ob der Cameo zu nischig für eine Sammelwürdigkeit ist, kann jeder geneigte Lurchi-Fan selbst entscheiden. Der Film lohnt sich in jedem Fall für alle, die sich über Werbespots der 1950er und 60er Jahre und deren Hintergründe informieren möchten. Die Highlights sind der Staub-Spot von Fischerkoesen, der Bärenmarke-Spot und die fast psychodelischen Spots von Africola. Die Sammlerpreise variieren zwischen 5 bis 8 Euro für die DVD und zwischen 10 und 20 Euro für die VHS. Beide Formate sind nicht selten und noch gut auf Gebrauchtwarenportalen erhältlich.
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Klappentext
REKLAME REKLAME präsentiert die bunte deutsche Werbewelt der 50er und 60er in einer witzigen Collage schriller Kino- und Fernsehspots. Werbeprofi Theo Breidenbach, der die Werbung der Wirtschaftswunder-Ära entscheidend mitgeprägt hat, nimmt uns mit auf eine nostalgische Reise in die „gute alte Zeit“, als der Konsum noch erste Bürgerpflicht war. REKLAME REKLAME legt den Rückwärtsgang ein und hält augenzwinkernd Rückschau auf die herrliche Zeit, als Zucker noch schlank machte und Frau mit dem richtigen Deoroller auch den idealen Ehemann fand, als ein neues Waschmittel die Hausfrauen der Nation in eine kollektive Sinnkrise stürzen ließ und man dem ersten Auto noch ein paar Jahre entgegenfiebern musste.
Produktionsinfos
Ein Film von Manfred Breuersbrock, Moderation: Theo Breitenbach, Kamera: Dieter Fietzke, Schnitt: Rainer Nelissen, Produktionsleitung: Gandulf Hennig, Produktion: Neue Pathos Film, 1997
Quellen und weiterführende Literatur
- Eigene Sammlung und Recherchen
- „Reklame! Reklame! Werbespots der 50er und 60er Jahre“ auf VHS (1997) mit der Original-Dokumentation, edel media & entertainment GmbH
- „Reklame! Reklame! Werbespots der 50er und 60er Jahre“ auf DVD (2004) mit zusätzlichen Bonusmaterial (zusätzliche Werbespots, Soundclips, Text-Infos zum Nachkriegsdeutschland), Membran International GmbH
Lange schallt’s im Walde noch:
Salamander lebe hoch!
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© Alle Abbildungen sind, soweit nicht anders gekennzeichnet, eigene Fotografien. Das Urheberrecht an der Gestaltung der abgebildeten Objekte liegt bei ihren jeweiligen Illustrator:innen und Produktgestalter:innen, die nach Möglichkeit und bester Kenntnis genannt werden. „Salamander“ und „Lurchi“ sind lange eingetragene Warenzeichen der Salamander AG und Salamander GmbH gewesen. Das Copyright der Illustrationen liegt bei Salamander, bzw. hinsichtlich der Lurchi-Bücher beim Esslinger Verlag. Lurchi ist seit 2023 eine Marke von Supremo.
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